10.12.2012 Aufrufe

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

6 Lineare Laserspektroskopiemethoden<br />

T. Dreier<br />

6.1 Lineare Laserspektroskopiemethoden<br />

6.1.1 Laserinduzierte Fluoreszenz (LIF)<br />

Die laserinduzierte Fluoreszenz stellt eine der empfindlichsten rein optischen<br />

laserspektroskopischen Verfahren für die Untersuchung einer großen Zahl von<br />

Atomen und Molekülen dar [5]. Die Methode ist besonders zum Nachweis von<br />

Radikalen in der Gasphase wie OH, NH, CN, HCO und anderen geeignet, da<br />

diese MolekülestarkeelektronischeÜbergänge im nahen ultravioletten und<br />

sichtbaren Spektralbereich besitzen. Laserlicht für diese Wellenlängenbereiche<br />

ist direkt oder nach Frequenzkonversion in nichtlinearoptischen Kristallen<br />

(BBO, KDP) zugänglich. Zahlreiche kleinere Atome absorbieren allerdings<br />

erst im vakuumultravioletten Spektralbereich, H-Atome etwa bei dem nach<br />

seinem Entdecker benannten Lyman-α-Übergang bei 121 nm. Um trotzdem<br />

unter atmosphärischen Bedingungen arbeiten zu können, weicht man dann<br />

häufig auf Mehrphotonenanregungs- und -nachweisschemata aus (Kap. 6.2).<br />

Bei der laserinduzierten Fluoreszenz wird durch Absorption von Photonen<br />

in einem Atom oder Molekül ein angeregter Zustand bevölkert. Aus diesem<br />

heraus können Photonen entweder direkt emittiert werden oder durch intra-<br />

(ohne Stöße) bzw. intermolekulare (unter Beteiligung von Stößen anderer<br />

Moleküle) Energieumwandlungen in andere Niveaus des angeregten Zustands<br />

wechseln, von wo aus dann eine Emission von Photonen erfolgt. Abbildung 6.1<br />

zeigt die Verhältnisse am Beispiel der Potentialkurven des OH-Radikals für<br />

die Anregung, d.h. Absorption der einfallenden Laserstrahlung und Emission<br />

der Fluoreszenzstrahlung. Der hier durch Absorption angeregte elektronische<br />

Zustand kann durch die Strahlung eines Excimer- oder frequenzverdoppelten<br />

Farbstofflasers erreicht werden. Es können aber auch höhere Schwingungs-<br />

Rotations-Zustände des elektronischen Grundzustands angeregt werden, wofür<br />

man Strahlung im infraroten Spektralbereich benötigt. Die Intensität der<br />

Infrarotfluoreszenz ist jedoch wesentlich geringer, da die Lebensdauer bis zur<br />

spontanen Emission aus dem angeregten Zustand für solche Übergänge groß<br />

ist. Sie wird daher nur für Untersuchungen bei niedrigem Druck eingesetzt, wo<br />

die Wahrscheinlichkeit für eine stoßinduzierte, d.h. strahlungslose ” Löschung“<br />

des angeregten Moleküls entsprechend geringer ist.<br />

Der nach Absorption des Photons besetzte Zustand erfährt vor der Emission<br />

häufig eine Deaktivierung (Relaxation) in niedrigere Energieniveaus.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!