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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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286 J. Bille<br />

Tabelle 14.2. Strahleigenschaften kommerzieller CO2-Laser<br />

Typ Strahldurchmesser Divergenz<br />

axiale Strömung 5–70 mm 1–3 mrad<br />

abgeschlossener Laser 3–4 mm 1–2 mrad<br />

Wellenleiterlaser 1–2 mm 8–10 mrad<br />

TEA-Laser 5–100 mm 0,5–10 mrad<br />

Abgeschlossener CO2-Laser (Sealed-off Laser). Der Nachteil einer Gasflasche<br />

wird im abgeschlossenen Laser vermieden. Bei dieser Bauform werden<br />

die Dissoziationsprodukte CO und O2 durch Zugabe von geringen Mengen<br />

von H2O, H2 oder O2 chemisch umgewandelt. Weiterhin spielt das Elektrodenmaterial<br />

als Katalysator eine wichtige Rolle. Es können Dauerleistungen<br />

bis etwa 60 W/m mit mehreren 1000 Betriebsstunden erreicht werden. Insbesondere<br />

bei kleineren Leistungen und als Wellenleiterlaser hat dieser Lasertyp<br />

Vorteile.<br />

Wellenleiterlaser (Waveguide Laser). Für Anwendungen mit Leistungen<br />

von 1–10 W werden luftgekühlte Wellenleiter-CO2-Laser benutzt. Diese<br />

bestehen aus BeO- oder Al2O3-Kapillaren mit 1 mm Durchmesser, die als<br />

dielektrische Wellenleiter wirken. Die Strahlung wird an der Wandfläche reflektiert,<br />

wobei sich ähnlich wie bei Hohlleitern für Mikrowellen stehende<br />

Wellenformen ausbilden. Dadurch verringern sich die Beugungsverluste.<br />

Anwendungen. In der Medizin sind die CO2-Laser sowohl in der allgemeinen<br />

Chirurgie als auch in Spezialdisziplinen wie Gynäkologie, Neurochirurgie<br />

und neuerdings der Herzchirurgie (heart laser) eingesetzt.<br />

14.1.4 Excimerlaser<br />

Als Excimere bezeichnet man Moleküle, die nur in elektronisch angeregten<br />

Zuständen existieren können. Die Bezeichnung Excimer stammt von excited<br />

dimer und bedeutet angeregtes Dimer, wobei ein Dimer ein aus zwei identischen<br />

Atomen bestehendes Molekül ist. Da Excimere nur in elektronisch angeregten<br />

Zuständen existieren, ist der elektronische Grundzustand unbesetzt.<br />

Im Kontrast zur Bedeutung ihrer Benennung verwenden die üblicherweise als<br />

Excimer bezeichnete Lasersysteme Edelgas-Halogen-Moleküle.<br />

Energieniveauschema und Laserprinzip. Die Potentiale der für die Laseremission<br />

wichtigen elektronischen Energiezustände der zweiatomigen Edelgashalogenexcimere<br />

sind in Abb. 14.7 dargestellt. 2 Σ und 2 Π bezeichnen die<br />

Art der Elektronenbindung zwischen den beiden Atomen. Die Symbole stehen<br />

für 2S+1 L,wobeiS den Spin- und L den Bahndrehimpuls entlang der

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