10.12.2012 Aufrufe

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

30 J.F. Bille et al.<br />

Verdampfung abgetragen und somit die Krümmung der Corneaoberfläche<br />

verändert.<br />

Der Excimerlaser benutzt ein Fluorid-Argon-Gasgemisch in einer verspiegelten<br />

Röhre, um ultraviolette Lichtstrahlung zu erzeugen. Dieser Lichtstrahl<br />

extrem hoher Energie hat die Fähigkeit, Molekülverbindungen aufzubrechen,<br />

Gewebezellen zu verdampfen und mikroskopisch dünne Schichten<br />

abzutragen, ohne unmittelbar benachbarte Zellen zu beeinträchtigen. Hierdurch<br />

ist es also möglich, eine beliebig große und bis zu 1/1000 mm genaue<br />

Änderung der Hornhautoberfläche zu erreichen.<br />

Konventionelle und wellenfrontgesteuerte LASIK im Vergleich. Vor<br />

jeder refraktiv-chirurgischen Korrektur erfolgt zunächst eine intensive Beurteilung<br />

der Augen mit einer Vielzahl von Spezialuntersuchungen. Der Untersucher<br />

nimmt eine subjektive Refraktionsbestimmung vor, um die bestmögliche<br />

Sehleistung des Patienten ermitteln zu können. Des weiteren werden<br />

noch folgende Messungen herangezogen: eine objektive Refraktion (meist<br />

bei Zykloplegie), die Refraktion des Aberrometers (bei genau definiertem<br />

Pupillendurchmesser), sowie eine Topographie der Korneaoberfläche und die<br />

zentrale Korneadicke. Diese Ergebnisse werden in einen präzisen Operationsplan<br />

umgesetzt und der Termin für den Eingriff nach einem ausführlichen<br />

Gespräch festgelegt.<br />

Die Korrektur des Auges kann auf zwei unterschiedliche Abtragungsarten<br />

des Excimerlasers erfolgen. Man bezieht sich bei der konventionellen LASIK<br />

auf die subjektive Refraktionsbestimmung und richtet sich nach genauen<br />

Nomogrammen des Laserherstellers. Das Endrefraktionsziel kann der Operateur<br />

bei der konventionellen LASIK mit dem Patienten zusammen festlegen.<br />

Dies kann beispielsweise sinnvoll sein, um einem presbyopen Patienten das<br />

SehenimNahbereichzuerleichtern.<br />

Die wellenfrontgesteuerte LASIK erfolgt nach Messungen mit dem Aberrometer.<br />

Ziel der wellenfrontgesteuerten LASIK ist die bestmögliche Fernkorrektur<br />

des Patienten. Mit Hilfe des Aberrometers kann die Refraktion über<br />

die gesamte Weite der Pupille ortsaufgelöst punktuell vermessen werden.<br />

Dadurch wird die Höhe der Aberrationen des Auges ermittelt. Diese diagnostischen<br />

Informationen gehen in das Abtragungsprofil des Excimerlasers<br />

ein, sodass die optische Oberfläche präzise optimiert werden kann.<br />

Sind nur geringfügige Aberrationen höherer Ordnung zu messen, wird<br />

für den Patienten kein wesentlicher Vorteil durch die wellenfrontgesteuerte<br />

LASIK zu erreichen sein. In diesem Fall wird in der Regel die konventionelle<br />

LASIK Anwendung finden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!