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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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402 K. Greger et al.<br />

Abb. 18.12. Gesamtstrategie zur Laserabtragung eines Tumors<br />

aus ist geplant, in interdisziplinärer Zusammenarbeit die Frage kontroverser<br />

Zielgrößen, maximaler Abtragungsrate und/oder maximaler Gewebeschonung,<br />

zu klären. Es wird erwartet, dass lasermedizinische Gerätehersteller<br />

für die Abtragung kleinerer Hirngewebevolumina von bis zu 200 mm 3 in absehbarer<br />

Zeit Lasersysteme mit äußerst schonender Gewebeabtragung für die<br />

klinische Anwendung anbieten können. Für das Abtragen massiver Hirntumorenvonbiszu20cm<br />

3 könnte sich eine Gerätekonfiguration mit verschiedenen<br />

Laserlichtquellen unterschiedlicher Gewebeabtragungscharakteristika als<br />

wirtschaftlich erweisen.<br />

Abbildung 18.12 stellt schematisch eine Gesamtstrategie zur Laserabtragung<br />

eines Tumors dar. Der Tumorkern wird mit einem kommerziell erhältlichen,<br />

hocheffektiven Er:YAG-Laser abgetragen. Die bekannten Koagulations-<br />

und thermischen Schädigungseffekte des Er:YAG-Lasers schließen jedoch<br />

die Anwendung dieses Lasers im Randbereich des Tumors (etwa 2–<br />

5 mm) aus. Für diesen Bereich müssen Laserlichtquellen, wie etwa der<br />

Nd:YLF-Laser, zum Einsatz kommen, die Schadenszonen von weniger als<br />

10 µm im bestrahlten Gewebe aufweisen. Dies erlaubt eine weitgehende Schonung<br />

des gesunden Hirngewebes. Im Ablationsgebiet befindliche Blutgefäße<br />

können durch Einkopplung eines thermischen Lasers (z.B. Nd:YAG-Laser)<br />

koaguliert und somit verschlossen werden. Anschließend werden sie mit dem<br />

ablatierenden Laser abgebaut. Bei größeren Tumoren (ca. 5 cm Durchmesser)<br />

ergibt sich durch diese Integration verschiedener Lasertypen in ein System<br />

eine entscheidende Beschleunigung des Operationsvorgangs.

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