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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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14 Lasersysteme 283<br />

Abb. 14.4. Einige tiefliegende Vibrationsniveaus des CO2- und N2-Moleküls<br />

Das obere Laserniveau (00 ◦ 1) entspricht der Energie der asymmetrischen<br />

Streckschwingung, welche mit einem einzigen Quant (n3 = 1) der Energie hν3<br />

angeregt ist. Die Anregung dieses Niveaus geschieht normalerweise in einer<br />

Gasentladung, die neben CO2 auch N2 und He enthält. Es gibt aber auch andere<br />

Anregungsarten wie beispielsweise beim gasdynamischen CO2-Laser. Die<br />

angeregten CO2-Moleküle sammeln sich im langlebigen 00 ◦ 1-Niveau, dessen<br />

Lebensdauer je nach Gasdruck, -temperatur und -zusammensetzung im Bereich<br />

von einigen µs bis zu 1 ms liegt. Wie aus Abb. 14.4 hervorgeht, erfolgt die<br />

Anregung der CO2-Moleküle nicht nur durch inelastische Stöße mit niederenergetischen<br />

Elektronen in der Entladung, sondern auch durch Stöße 2. Art<br />

mit schwingungsangeregten N2-Molekülen.<br />

Aufgrund des Energieniveauschemas lässt sich für den CO2-Laser ein<br />

Quantenwirkungsgrad von ca. 45% ableiten. In der Praxis werden dank den<br />

günstigen Anregungsbedingungen totale Wirkungsgrade (optische/elektrische<br />

Energie) von bis zu 30% erreicht, was im Vergleich zu anderen Lasertypen<br />

einen erstaunlich hohen Wert darstellt.<br />

Das Emissionsspektrum des CO2-Lasers besteht aus vielen Linien. Dies ist<br />

auf die Aufspaltung der beteiligten Vibrationsniveaus in Rotationszustände<br />

zurückzuführen, wie in Abb. 14.5 dargestellt. Die Rotationsniveaus werden<br />

durch die Quantenzahl J charakterisiert, und die entsprechenden Rotationsenergien<br />

sind näherungsweise gegeben durch<br />

E(J) =hcBJ(J +1). (14.1)<br />

Da das CO2-Molekül linear ist, ein Symmetriezentrum besitzt und die Spins<br />

der 16 O-Atome Null sind, treten im Rotationsspektrum bei den symmetrischen<br />

Vibrationsniveaus, z.B. (10 ◦ 0), nur gerade J auf bzw. nur ungerade<br />

J bei den asymmetrischen Vibrationszuständen, z.B. (00 ◦ 1). Es gilt aber zu<br />

beachten, dass bei Ersatz von einem der Sauerstoffatome durch ein anderes<br />

Isotop alle J-Zustände im Rotationsspektrum vorkommen.

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