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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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10 Flusszytometrie 223<br />

10.3.3 Detektionsoptik<br />

Für die Detektion von Fluoreszenz- und Seitwärtsstreulicht sollte die Sammeloptik<br />

eine möglichst hohe numerische Apertur besitzen, um einen möglichst<br />

hohen Anteil des Lichts zu registrieren. In einigen Flusszytometern hat man<br />

dazu auf der zur Sammellinse gegenüber liegenden Seite des Flusssystems<br />

einen sphärischen Spiegel montiert, dessen Fokalpunkt im Schnittpunkt von<br />

Anregungslaserstrahl und Probenstrom liegt. Im Fall von Vorwärtsstreulicht<br />

besteht dieses Empfindlichkeitsproblem nicht. Hier ist nur darauf zu achten,<br />

dass der primäre Laserstrahl ausgeblendet wird. Die Detektion erfolgt mit<br />

einer Photodiode.<br />

Streulichtmessungen werden als Diskriminationsparameter nach Größe<br />

und Gestalt herangezogen. Für Partikel kleiner als die Wellenlänge wird die<br />

Steuung durch die Rayleigh-Theorie, für größere Partikel durch die Mie-<br />

Theorie beschrieben, die eine exakte Lösung der Maxwell-Gleichungen für<br />

homogene, kugelförmige Partikel darstellt.<br />

Im Fall inhomogener, nicht kugelförmiger Partikel, wie sie Zellen oder<br />

andere biolgische Proben bieten, ist man auf Näherungen angewiesen wie z.B.<br />

die Rayleigh-Gans-Approximation oder andere komplexe numerische Näherungen,<br />

die heute mit leistungsfähigen Computern berechnet werden können.<br />

Da all diese Ansätze den Rahmen dieses Kapitels übersteigen, sei an dieser<br />

Stelle auf Kap. 5 des Lehrbuches von Melamed et al. verwiesen, sodass ich<br />

mich auf eine kurze, mehr intuitive Beschreibung beschränken kann.<br />

Man stelle sich die Oberfläche eines Partikels aus einer Reihe kleiner<br />

Dipole zusammengesetzt vor, die von der anregenden Lichtquelle in Schwingungen<br />

versetzt werden. Das Streulicht setzt sich dann aus den Einzelwellen<br />

von diesen Dipolen zusammen. Da die Dipole alle in Phase angeregt werden<br />

und einen festen räumlichen Abstand zueinander haben, hängt die Intensität<br />

des gestreuten Lichts von der Interferenz der Einzelwellen und deren relativen<br />

Phasenbeziehung ab.<br />

Zur Vereinfachung und ohne Beschränkung der Allgemeinheit seien die<br />

Dipole in einer Reihe senkrecht zum anregenden Lichtstrahl mit festen Abständen<br />

zueinander angeordnet. In Vorwärtsrichtung sind somit alle Dipole<br />

in Phase. Die Intensität des Verwärtsstreulichts ist damit proportional zum<br />

Quadrat der Gesamtzahl der Dipole. Für die Praxis ist das Vorwärtsstreulicht<br />

damit stark von der Größe der Partikel abhängig.<br />

Nimmt man nun weiter an, dass das Maximum der Abstände der Dipole in<br />

der Größe von etwa der halben Wellenlänge des anregenden Lichts sein kann,<br />

so können beim Seitwärtsstreulicht einige Wellenzüge destruktiv interferieren.<br />

Wird das gemessene Partikel nun größer, ohne die Regelmäßigkeit seiner Form<br />

(hier lineare Anordnung der Dipole) zu ändern, so erhöht sich die Zahl der<br />

destruktiven Interferenzen. Die Intensität des Seitwärtsstreulichts verändert<br />

sich nur unwesentlich. Verändert man aber die Anordnung der Dipole, d.h.<br />

die Form der zu messenden Partikel, so können die destruktiven Interferenzen<br />

verschwinden, und die Streulichtintensität ändert sich.

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