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Medizinische Physik 3: Medizinische Laserphysik [2004]

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19 Anwendungen der Lasertechnik in der Zahnarztpraxis 421<br />

Abb. 19.3. Darstellung von Zahnschmelz im Querschnitt mit einen konfokalen<br />

Laserrastermikroskop. Die Retzius-Parallelstreifen treffen im spitzen Winkel auf<br />

die Zahnoberfläche. Bei den zahlreichen Strukturen, die senkrecht dazu zwischen<br />

Streifen verlaufen, handelt es sich um Schmelzprismen<br />

Laserenergie nicht verwendet werden kann. Glas und auch weitere bekannte<br />

Medien absorbieren bei dieser Wellenlänge erheblich, sodass man auf aufwendige<br />

Spiegelsysteme mit mehreren Gelenken angewiesen ist. Ein weiterer<br />

Nachteil liegt in der z.T. inhomogenen Verteilung des Absorptionsmediums<br />

Wasser im Zahnschmelz. Insbesondere im Bereich der Zahnseitenflächen existieren<br />

wasserreiche Schichten, die die Oberfläche des Zahns im spitzen Winkel<br />

erreichen. Histologisch ist dieses Strukturmerkmal als Linienschar darstellbar<br />

und unter der Bezeichnung ” Retzius-Streifen“ bekannt (Abb. 19.3). Die thermomechanische<br />

Wirkung durch das explosionsartig verdampfende Wasser erfolgt<br />

daher in diesem Bereich räumlich unkontrolliert, was Abplatzungen an<br />

den Kavitätenrändern zur Folge hat (Abb. 19.4). Da für manche Füllungsmaterialien<br />

scharfkantige Kavitätenränder erforderlich sind, ist der klassische<br />

Bohrer in der Bearbeitungsexaktheit diesbezüglich überlegen. Mit entsprechenden<br />

computergesteuerten Systemen sollen sich aber derartige Rauhtiefen<br />

minimieren lassen [3]. Bei einer Pulswiederholfrequenz zwischen 1 und 4 Hz<br />

sind auch beim Er:YAG-System Knattergeräusche vorhanden.<br />

Die im Versuchsstadium befindlichen Excimerlaser (excited dimer) liefern<br />

Licht bei Wellenlängen im sichtbaren blauen bzw. im nahen UV-Bereich. Die<br />

Applikation auf Zahnhartsubstanzen bewirkt eine vergleichsweise geringe Abtragung,<br />

wobei sich die verbleibende Kavitätenwand in einer Schichtdicke<br />

von ca. 1 µm glasartig darstellt [27]. Die Temperaturbelastung der Pulpa ist<br />

nach Aussage einiger Autoren unbedenklich. Für den Excimerlaser spricht<br />

aber eine Möglichkeit der selektiven Kariesabtragung aufgrund seiner ver-

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