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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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terscheidet man zwischen Leichtwasser-, Schwerwasser-,<br />

<strong>und</strong> gasgekühlten Reaktoren. Bei Reaktoren, die auf der<br />

Spaltung durch thermische Neutronen basieren („thermische<br />

Reaktoren“), ist zusätzlich ein Moderator vorhanden, der die<br />

bei der Spaltung entstehenden schnellen Neutronen abbremst.<br />

In vielen Fällen dient das Kühlmittel gleichzeitig als<br />

Moderator. Bei manchen Typen wird Graphit als Moderator<br />

verwendet. Reaktoren, die auf der Spaltung durch schnelle<br />

Neutronen basieren („schnelle Reaktoren“), benötigen dagegen<br />

keinen Moderator. Geregelt wird ein Reaktor über<br />

Steuerstäbe, die je nach Bedarf in den Kern eingefahren<br />

werden können <strong>und</strong> aus Material wie zum Beispiel Cadmium<br />

bestehen, das thermische Neutronen besonders gut absorbiert.<br />

Die bei der Kernspaltung entstehenden Spaltprodukte sind<br />

größtenteils radioaktiv, <strong>und</strong> auch in den Materialien, die den<br />

erzeugten Neutronen ausgesetzt sind, können durch den<br />

Einfang von Neutronen radioaktive Isotope entstehen. Daher<br />

wird bei Kernreaktoren eine Kombination aus unterschiedlichen<br />

Barrieren verwendet, um zu verhindern, dass die erzeugte<br />

<strong>Radioaktivität</strong> unkontrolliert in die Umgebung gelangen<br />

kann. Zu diesen Barrieren zählen die Hüllen der Brennelemente,<br />

der Reaktordruckbehälter, sowie der Reaktor-<br />

Sicherheitsbehälter aus Strahl, der schließlich von der Außenschale<br />

des Reaktorgebäudes aus Strahlbeton umgeben<br />

ist.<br />

Bei einem Druckwasserreaktor (Abb. 3.3) wird als Kühlmittel<br />

normales („leichtes“) Wasser verwendet. Im Primärkreislauf<br />

besteht ein hoher Druck von typischerweise 16 Mpa (Megapascal,<br />

entspricht 160 bar), der es erlaubt, das Kühlwasser<br />

auf etwa 300 °C aufzuheizen, ohne dass es zum Sieden <strong>und</strong><br />

der damit verb<strong>und</strong>enen Dampfblasenbildung kommt. In einem<br />

Sek<strong>und</strong>ärkreislauf wird Dampf erzeugt, der dann eine<br />

Turbine antreibt. Beim Siedewasserreaktor (Abb. 3.4)<br />

herrscht dagegen im Primärkreislauf ein niedrigerer Druck<br />

von etwa 7 Mpa (70 bar), so dass das Kühlwasser teilweise<br />

siedet. Der entstehende Dampf wird direkt (d.h. ohne dazwischen<br />

geschalteten Wärmetauscher) zur Turbine geleitet.<br />

Da der im Wasser vorhandene Wasserstoff zudem einen guten<br />

Neutronen-Moderator darstellt, kann bei beiden Reaktortypen<br />

auf einen zusätzlichen Moderator verzichtet werden.<br />

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