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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Die dabei eingesetzten Radionuklide sollten u. a. die Eigenschaft<br />

haben, dass sie in den benötigten Konzentrationen<br />

nicht toxisch auf die untersuchte Einheit wirken, ihre Halbwertszeiten<br />

der zeitlichen Länge der jeweiligen Untersuchungen<br />

optimal angepasst sind <strong>und</strong> ionisierende Strahlung<br />

emittieren, die hinsichtlich Strahlenart <strong>und</strong> -Energie effizient<br />

nachgewiesen werden kann. Die zugesetzten Radionuklide<br />

(es können auch gleichzeitig mehrere verschiedene Isotope<br />

in unterschiedlicher chemischer Art <strong>und</strong> mit unterschiedlichen<br />

Halbwertszeiten eingesetzt werden) stellen oft eine im<br />

Moment der Zugabe gestartete "Stoppuhr" dar, mit deren<br />

Hilfe auch Laufzeiten von Stoffen in den untersuchten Systemen<br />

studiert werden können (z. B. Meeresströmungen,<br />

atmosphärische Verfrachtungen).<br />

Es können aber auch Konzentrationen von "endogenen",<br />

d.h. einem untersuchten Kompartment nicht künstlich von<br />

außen zugesetzte, sondern in ihm natürlicherweise vorkommende<br />

Tracerisotope wissenschaftlich analysiert werden<br />

z. B. zum Zwecke der Alters- <strong>und</strong>/oder Herkuftsbestimmung<br />

eines Objektes. Diese nutzen den Vorteil, dass die<br />

intranuklearen Kernbindungkräfte um viele Größenordnungen<br />

größer sind als die thermischen <strong>und</strong> chemischen Energien,<br />

die in der Umwelt überhaupt vorliegen können. In der<br />

Geochronologie, d.h. der Altersbestimmung von Gesteinen,<br />

betrachtet man Radionuklide mit sehr langen Halbwertszeiten<br />

(HWZ, in aufsteigender Reihenfolge), wie z. B.<br />

- die 235 U - 207 P - Datierung ( 0,7 Mrd. Jahre HWZ),<br />

- die 40 K - 40 Ar - Datierung ( 1,3 Mrd. Jahre HWZ),<br />

- die 238 U - 206 Pb - Datierung ( 4,5 Mrd. Jahr HWZ),<br />

- die 232 Th - 208 Pb - Datierung ( 14 Mrd. Jahre HWZ),<br />

- die 87 Rb - 87 Sr - Datierung ( 49 Mrd. Jahre HWZ),<br />

- die 147 Sm - 143 Nd - Datierung (106 Mrd. Jahre HWZ).<br />

Bei Verwendung der sog. Isochronendiagramme müssen die<br />

anfänglichen Radionuklidkonzentrationen <strong>und</strong> Isotopenverhältnisse<br />

der Folgenuklide der Zerfallsketten nicht bekannt<br />

sein. Sie resultieren aber – neben dem meist primär zu bestimmenden<br />

Alter der Probe – auch aus der Untersuchung<br />

<strong>und</strong> erlauben Aussagen über eventuelle Einflüsse der Umwelt<br />

auf die Messungen.<br />

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