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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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ki waren etwa 50 % derjenigen Kinder geschädigt, die im<br />

Mutterleib einer mittleren Dosis von 1 bis 1,5 Gy ausgesetzt<br />

waren. Sorgfältige Dosiserhebungen sind bei etwaigen Unfällen<br />

schwangerer Frauen unerlässlich, um gegebenenfalls therapeutische<br />

Entscheidungen treffen zu können.<br />

2.4. Späte Strahlenschäden<br />

Bei späten Strahlenschäden nach akuter wie chronischer oder<br />

fraktionierter Exposition kann es sich um deterministische wie<br />

stochastische Schäden handeln. Auch hier müssen Erbanlagen,<br />

Alter des Individuums, <strong>und</strong> Lebensweise sowie Umwelteinflüsse<br />

berücksichtigt werden.<br />

Deterministische Spätschäden<br />

- Effekte durch chronische Strahlenexposition mit<br />

niedriger Dosisrate<br />

Die oben für bestimmte Dosisbereiche genannten Symptome<br />

akuter Strahlenkrankheit gelten für Ganzkörperexpositionen innerhalb<br />

von Sek<strong>und</strong>en bis wenigen Minuten, d. h. bei hoher<br />

Dosisleistung. Nimmt die Dosisleistung ab, so vermindert sich<br />

die Strahlenwirkung auf den Gesamtorganismus. Im allgemeinen<br />

reduziert sich die Wirkung einer bestimmten Strahlendosis<br />

mit wachsendem Zeitraum, in welchem der Körper dieser Dosis<br />

ausgesetzt ist. So wurde bereits erklärt, dass mit fallender<br />

Dosisrate der Zeitraum zwischen zwei aufeinander folgenden<br />

Strahleneinfangereignissen mit ihren Energiepaketen in einem<br />

definierten Gewebevolumen sich soweit vergrößern kann,<br />

dass Reparaturmechanismen auf einzelne Treffer optimal ablaufen<br />

können. Eine ähnliche Situation entsteht bei mehrmaliger<br />

Exposition mit kleinen Einzeldosen in entsprechend längeren<br />

zeitlichen Abständen, oder bei Teilkörperbestrahlung,<br />

bei der im Gesamtorganismus Reserven für Reparaturfähigkeit<br />

vor allem über im Blut zirkulierende Stammzellen erhalten<br />

bleiben.<br />

Eine bei kurzzeitiger Ganzkörperexposition tödlich wirkende<br />

Dosis lässt sich experimentell so weit strecken, dass sie auf<br />

Gr<strong>und</strong> der Reparatureffizienz des Körpers klinisch zunächst wirkungslos<br />

bleibt. Schließlich führt Dosisakkumulation jedoch über<br />

Akkumulation von DNS-Schäden vor allem in den Stammzellen<br />

für die Blutbildung zum relativ abrupten Zusammenbruch nicht<br />

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