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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Dosisbegrenzung<br />

Die Grenzwerte der Personendosis für Einzelpersonen der<br />

Bevölkerung (1 mSv/a, StrlSchV, RöV) <strong>und</strong> für beruflich<br />

strahlenexponierte Personen (20 mSv/a, StrlSchV, RöV)<br />

müssen eingehalten werden.<br />

Dosisreduzierung<br />

Die Dosis soll auch unterhalb der Grenzwerte nach wirtschaftlichen<br />

<strong>und</strong> sozialen Gesichtspunkten bestmöglich reduziert<br />

werden.<br />

Kritiker halten der ICRP oft vor, zu industriefre<strong>und</strong>lich zu<br />

sein. Sie würde mit ihren Grenzwerten <strong>und</strong> dem Zusatz der<br />

Wirtschaftlichkeit bei der Dosisreduzierung den aktuellen<br />

Belastungsstand festschreiben. Ebenso seien neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse, dass das Risiko niederer Strahlendosen<br />

unterschätzt wird, nicht berücksichtigt worden. Umgekehrt<br />

versuchen einige Vertreter der Industrie, die ICRP<br />

zur Wiedereinführung des Schwellenmodels für stochastische<br />

Strahlenschäden zu bewegen. Beträchtliche Investitionsersparnisse<br />

im baulichen Strahlenschutz aufgr<strong>und</strong> höherer<br />

Grenzwerte wären die Folge.<br />

Es sollte dabei aber nicht vergessen werden, dass es gute<br />

Argumente für die Wahl der Grenzwerte gibt. So liegt der<br />

Grenzwert für die effektive Dosis von 1 mSv/a, die Einzelpersonen<br />

der Bevölkerung zugemutet werden darf, innerhalb<br />

der Schwankungsbreite der natürlichen Strahlenbelastung.<br />

Auswirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit des Menschen<br />

konnten in diesem Dosisbereich bisher nicht nachgewiesen<br />

werden. Bei einer effektiven Jahresdosis von 20 mSv, das<br />

ist der Grenzwert für beruflich strahlenexponierte Personen,<br />

ist das Risiko strahlenbedingter Erkrankungen ebenso hoch<br />

wie das Unfallrisiko in anderen hoch technisierten Berufszweigen,<br />

in denen das Unfallrisiko gesellschaftlich akzeptiert<br />

ist.<br />

Bei der Anwendung des Konzepts der effektiven Dosis, das<br />

die relative Strahlenempfindlichkeit der einzelnen Organe<br />

<strong>und</strong> Gewebe berücksichtigt, wird die Festsetzung gesonderter<br />

Dosisgrenzwerte für einzelne Organe oder Gewebe im<br />

Prinzip unnötig, zur sicheren Vermeidung akuter (nichtstochastischer)<br />

Schäden ist sie jedoch in bestimmten Fällen<br />

sinnvoll (vgl. Tabelle 5.2).<br />

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