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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Die gesamte Strahlenexposition der Menschen in Deutschland<br />

ist in Abb. 6.6 dargestellt. Im ersten Jahr nach der Reaktorkatastrophe<br />

war die zusätzliche Strahlendosis im Mittel<br />

kleiner als die normale Variation der jährlichen natürlichen<br />

Strahlenexposition, die durch Unterschiede im Aufenthaltsort<br />

innerhalb Deutschlands bedingt ist. Die Strahlenschutzkommission<br />

schätzte bereits 1996 zutreffend ab, dass die<br />

gesamte Lebenszeitdosis der Menschen in den relativ hoch<br />

kontaminierten Voralpengebieten durch den Reaktorunfall<br />

etwa gleich sein wird wie die Strahlendosis aus natürlichen<br />

Quellen innerhalb eines Jahres (2,4 mSv). Der mittlere Wert<br />

der Exposition für die deutsche Bevölkerung durch den<br />

Tschernobylunfall liegt unterhalb von einem mSv. Ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Effekte für die Bevölkerung in Deutschland sind<br />

zwar vielfältig diskutiert worden. So finden sich Berichte<br />

über die Erhöhung von Missbildungen, Sterberaten bei<br />

Frühgeborenen <strong>und</strong> genetische Effekte (Mongolismus). Eine<br />

sorgfältige Überprüfung dieser Daten hat aber ergeben,<br />

dass ges<strong>und</strong>heitliche Effekte bei der Bevölkerung in<br />

Deutschland durch die Strahlendosen infolge der Reaktor-<br />

katastrophe in Tschernobyl nicht verursacht sein können.<br />

Dies gilt auch für Krebserkrankungen bzw. Krebstodesfälle.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der strahlenbiologischen <strong>und</strong> klinischen Erfahrungen<br />

mit ionisierenden Strahlen waren derartige Effekte bei<br />

den aufgetretenen Strahlendosen auch nicht zu erwarten.<br />

Iodblockade als Maßnahme zur Strahlenschutzvorsorge<br />

Im Falle der Freisetzung von radioaktivem Iod durch einen<br />

Reaktorunfall kann die Aufnahme des radioaktiven Iods<br />

durch stabiles Iod in Tablettenform effektiv blockiert werden.<br />

Derartige Iodtabletten sind prinzipiell leicht verfügbar, preiswert<br />

<strong>und</strong> in geeigneter Verpackung lange haltbar. Um eine<br />

ausreichende Wirkung zu erzielen, muss die Tabletteneinnahme<br />

wenige St<strong>und</strong>en vor oder nach der Exposition mit radioaktivem<br />

Iod erfolgen.<br />

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