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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Dosen, ist die Tatsache, dass die durch ionisierende Strahlen<br />

ausgelösten Krebs- <strong>und</strong> Leukämieerkrankungen, ebenso wie<br />

Erbschäden keine leicht erkennbaren spezifischen Merkmale<br />

als Strahleneffekte aufweisen. Solche Erkrankungen werden<br />

durch viele andere toxische Substanzen ebenfalls verursacht.<br />

Sie treten in großem Umfang „spontan“ auf, ohne dass die<br />

auslösende Ursache klar erkannt wird. Die Krebstodesrate in<br />

Industrieländern liegt bei etwa 25 %, wobei regionale Schwankungen<br />

unabhängig von einer Strahlenexposition registriert<br />

werden. Eine geringfügige Erhöhung dieser Todesrate um<br />

Bruchteile eines Prozents eventuell durch niedrige Dosen, wie<br />

im Bereich der natürlichen Strahlenexposition, ist daher, wenn<br />

überhaupt, nur an sehr großen Personengruppen, d.h. Kollektiven,<br />

nachweisbar, wobei die für eine sichere Aussage notwendige<br />

Größe des Kollektivs von der Höhe der Strahlenexposition<br />

abhängt: Je kleiner die Dosis, um so größer muss das Kollektiv<br />

sein, um einen Zusammenhang mit der Strahlung nachzuweisen.<br />

So kann leicht berechnet werden, dass zum etwaigen Hinweis<br />

auf eine strahlenbedingte Erhöhung der Krebsrate von einer<br />

zusätzlichen jährlichen Exposition mit 1 mGy die langfristige<br />

Beobachtung von 5 bis 10 Millionen so exponierter Menschen<br />

notwendig ist. In der Realität werden Kollektive, die auch nur<br />

annähernd diese Bedingungen erfüllen, wohl niemals zu finden<br />

sein. Aufgr<strong>und</strong> der hohen natürlichen oder spontanen Krebsraten<br />

auf der Welt, besonders in Industrieländern, mit erheblichen regionalen<br />

<strong>und</strong> auch zeitlich statistisch bedingten Schwankungen,<br />

die zum Teil durch individuelle Lebens- <strong>und</strong> Ernährungsweisen<br />

bestimmt werden. können gegenwärtig keine eindeutigen Aussagen<br />

der Epidemiologie gemacht werden, inwieweit kleine Dosen<br />

Krebs verursachen. Bessere Zugänge zur Frage der Krebshäufigkeit<br />

bei kleinen Dosen erlauben Tierexperimente, die Mechanismen<br />

etwaiger Zusammenhänge zwischen ionisierenden<br />

Strahlen, Krebsentwicklung <strong>und</strong> individuellen Umwelt- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />

generell erklären lassen, aber durchaus nicht<br />

einfach auf menschliche Kollektive übertragen werden können.<br />

Bei der Entwicklung epidemiologischer Methoden, zwischen Dosishöhe<br />

<strong>und</strong> Krebsrate einen Zusammenhang herzustellen, sind<br />

einwandfrei gemessene Daten bei höheren Dosen zur Auswertung<br />

gekommen. Hier stellt das Kollektiv der Überlebenden der<br />

Atombomben in Hiroshima <strong>und</strong> Nagasaki den heute wichtigsten<br />

Ansatz. Aber auch andere Kollektive überexponierter<br />

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