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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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mehrere Jahre dauernde Sterilität, <strong>und</strong> permanente Sterilität<br />

nach 6-8 Gy. Weibliche Eizellen sind extrem strahlenempfindlich<br />

hinsichtlich Zelltod. Etwa 60–70 % von ihnen gehen bereits<br />

nach einer akuten Dosis von 0.12 Gy zugr<strong>und</strong>e. Einmal induzierte<br />

Sterilität bleibt lebenslang bestehen, da Eizellen sich nach<br />

ihrer Entstehung vor der Geburt nicht mehr teilen. Nicht abgestorbene<br />

Eizellen zeigen eine relativ hohe Reparaturfähigkeit.<br />

Strahlenschäden des ungeborenen Lebens<br />

Die aufgezeigten Verhältnisse verdeutlichen, dass Gewebe mit<br />

hoher Zellteilungsaktivität generell strahlenempfindlicher sind<br />

als Gewebe, in denen die Zellerneuerung sehr langsam ist.<br />

So ist erwartungsgemäß das ungeborene Leben im Mutterleib<br />

durch ionisierende Strahlen besonders gefährdet.<br />

Dabei bilden die ersten Entwicklungsmonate, in denen im gesamten<br />

Embryo rasch aufeinander folgende Zellteilungen ablaufen,<br />

das empfindlichste Stadium. Hier können schon relativ<br />

niedrige akute Dosen, wie bei Stammzellen, Zelltod verursachen,<br />

<strong>und</strong> in überlebenden Zellen solche DNS-Schäden induzieren,<br />

die Mutationen bringen <strong>und</strong> zu Missbildungen, d.h. teratogenen<br />

Schäden, führen. Vor allem werden während der<br />

Zeit embryonaler Anlage von Organen durch DNS-Schäden<br />

anhaltende Störungen von Zellfunktionen eingeleitet, die je<br />

nach Dosis während der Schwangerschaft schwerwiegende<br />

Organstörungen mit Missbildungen, vor allem am zentralen<br />

Nervensystem nach sich ziehen können.<br />

Die folgende Übersicht gibt die akuten Minimaldosen an, bei<br />

denen Effekte im Embryo <strong>und</strong> Föten beobachtet worden sind:<br />

TIEREXPERIMENTE:<br />

Verlust von Oozyten (Primaten) 50 % Letaldosis bei 0.5 Gy<br />

Schäden des zentralen Nerven-<br />

systems (Maus) Schwellendosis bei 0.1 Gy<br />

Hirnschaden <strong>und</strong> Verhaltens-<br />

störungen (Ratte) Schwellendosis bei 0.06 Gy<br />

BEOBACHTUNGEN AN MENSCHEN:<br />

Kleiner Kopfumfang mit<br />

geistiger Retardierung Schwellendosis bei 0.06 Gy<br />

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