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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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hältnis der spontanen Krebshäufigkeit ( ~ 250 000) in einer<br />

Population von einer Million Personen zu der durch lebenslanger<br />

Hintergr<strong>und</strong>strahlung (50 x 0.002 Gy ~ 0.1 Gy) verursachten<br />

Krebshäufigkeit in dieser Population (5000) nicht<br />

1000 sondern nur etwa 50. Dies dürfte bedeuten, dass DNS-<br />

DSB von ionisierenden Strahlen etwa 20 (1000 / 50) mal effektiver<br />

für die Erzeugung von zum Tode führenden Krebs<br />

sind als die DNS-DSB durch endogene Stoffwechselgifte,<br />

wie ROS.<br />

Die oben detaillierter erwähnten adaptiven Reaktionen nach<br />

kleinen Dosen bringen nicht nur Schutz gegen ionisierende<br />

Strahlen, sondern auch gegen andere toxische Substanzen,<br />

die DNS-Schäden verursachen. Hier spielen die ROS eine<br />

besondere Rolle. So darf man zu Recht annehmen, dass<br />

adaptiver Schutz auch gegen ROS wirksam ist. Diese Annahme<br />

ist konsistent mit einer Reihe von tierexperimentellen<br />

Untersuchungen. Unter dieser Annahme stellt sich die Frage,<br />

ob der von kleinen Dosen bewirkte Schutz gegen spontane<br />

Krebsentstehung so groß sein kann, dass der von kleinen<br />

Dosen selbst verursachte Schaden ausgeglichen wird,<br />

oder der Schutz sogar größer ist als der durch Strahlen induzierte<br />

Schaden. Verschiedene, auf experimentellen Beobachtungen<br />

beruhende Berechnungen zeigen, dass die gestellte<br />

Frag positive beantwortet werden kann. Das folgende<br />

Beispiel soll dies erläutern, auch wenn das Resultat eine<br />

grobe Vereinfachung der Abschätzung ist:<br />

1. Die Krebshäufigkeit mit tödlichem Ausgang beträgt in<br />

den Industrieländern etwa 250 000 pro einer Million<br />

Menschen.<br />

2. Das von 0.01 Gy induzierte Lebenszeitrisiko für Krebserkrankungen<br />

liegt nach den Angaben im Abschnitt 2.4.2.3.<br />

bei etwa 550-600 pro einer Million erwachsene Personen.<br />

Dabei ist nochmals zu betonen, dass diese Zahl auf<br />

der Annahme einer linearen Dosis-Risiko Beziehung basiert,<br />

welche wie oben erläutert eher eine Überschätzung<br />

des tatsächlichen Risikos bringen dürfte.<br />

3. Wird das Lebenszeitrisiko für zum Tode führende Krebserkrankungen<br />

auf einen Zeitraum von 50 Jahren, d.h. 600<br />

Monaten, angesetzt, entstehen im Mittel etwa 420 tödliche<br />

Krebserkrankungen pro Monat (250 000/ 600 ~ 420).<br />

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