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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Zu Lebens-Beginn des Sonnensystems gab es in den solaren<br />

Nebeln bereits die relativ kurzlebigen Radionuklide 26 Al,<br />

60 53 129<br />

Fe, Mn <strong>und</strong> J, die vermutlich durch Explosionen von<br />

Supernovae entstanden waren. Sie selbst sind zwar inzwischen<br />

völlig zerfallen, aber ihre Folgeprodukte können noch<br />

in alten Meteoriten entdeckt <strong>und</strong> gemessen werden (z. B.<br />

durch Massenspektrometer). Mit Hilfe von Isochrondiagrammen<br />

können dann relative Zeiten seit Ereignissen in der<br />

Frühgeschichte unseres Universums bestimmt werden; bei<br />

zusätzlicher U-Pb Datierung können hier manchmal sogar<br />

absolute Alter abgeschätzt werden.<br />

Viele Minerale zeigen auch die physikalische Eigenschaft<br />

der Thermolumineszenz. Die Gehalte an natürlichen 40 K-,<br />

238 232<br />

U- <strong>und</strong> Th-Isotopen <strong>und</strong> das natürliche externe Strahlungsfeld<br />

am Gesteinsort bewirken bei der Wechselwirkung<br />

von ionisierender Strahlung mit den Steinen (oder zivilisatorischen<br />

Keramikobjekten) die Bildung von Elektronen-<br />

Lochpaaren. Diese Mineralien verhalten sich wie ein zeitlich<br />

integrierendes Dosimeter, was u. a. in der Archäologie zur<br />

Altersbestimmung ausgenutzt wird. Die Elektronen bleiben<br />

recht langfristig in den energetisch höheren Haftstellen der<br />

vorhandenen Verunreinigungen hängen <strong>und</strong> senden erst bei<br />

der Aufheizung des Minerals <strong>und</strong> der dabei stattfindenden<br />

Leerung der Haftstellen <strong>und</strong> Rücksetzung des Signals im<br />

Labor (oder durch eine Erhitzung im Feld oder bei der Keramikfabrikation)<br />

optisch messbare Strahlung aus. Aus der<br />

Menge dieser Strahlung an geeigneter Stelle im Spektrum<br />

kann – nach dann erfolgter Kalibrierung – das Alter oder die<br />

thermische Vorgeschichte eines Steins oder einer Keramik<br />

bestimmt werden.<br />

In der Archäologie werden auch Radionuklide verwendet, allerdings<br />

mit bedeutend kürzeren HWZ. Hier wird sehr oft die<br />

Radiokohlenstoff ( 14 C)- Datierung (HWZ = 5.730 Jahre) auf<br />

organische Testobjekte angewandt, die allerdings dann nicht<br />

älter als 60.000 Jahre sein sollten.<br />

Radiokohlenstoff entsteht ständig (mit leichten, durch die<br />

Sonnenaktivität gegebenen Schwankungen) global in der<br />

Atmosphäre durch Einwirkung von sek<strong>und</strong>ären, thermalisierten<br />

Neutronen der kosmischen Strahlung auf Luft-Stickstoff<br />

nach dem Schema 14 N (n,p) 14 C. Dieser zuerst atomare<br />

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