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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Man kann die Strahlenempfindlichkeit von Zellen auf verschiedene<br />

Weise messen. Die konventionell am meisten angewandte<br />

Art ist die Bestimmung derjenigen Dosis, welche die überlebende<br />

Fraktion der bestrahlten Zellen auf 50 % oder 37 % reduziert.<br />

Diese „Letal-Dosen“ (LD50 oder LD37). werden konventionell<br />

meist über die Erstellung von Dosis-Effekt-Kurven gef<strong>und</strong>en.<br />

Diese geben den Anteil der überlebenden Zellen als Funktion<br />

der jeweils eingestrahlten Dosen von 0 bis zu mehreren Gy<br />

an. Bei solchen Kurven wird der Anteil der überlebenden Zellen<br />

logarithmisch auf der Ordinate (Y-Achse) ausgedrückt. So kann<br />

man direkt die Wahrscheinlichkeit der Zelltötung pro Dosis-<br />

Einheit auf der Abszisse (X-Achse) ablesen. Relativ strahlenresistente<br />

Zellen haben pro Dosis-Einheit bei kleinen Dosen nur<br />

eine geringere Wahrscheinlichkeit abzusterben, als pro Dosis-<br />

Einheit bei hohen Dosen. Die Kurve hat bei kleinen Dosen zunächst<br />

einen mehr oder weniger flachen Verlauf. Die Wahrscheinlichkeit<br />

des Zelltodes pro Dosis-Einheit erhöht sich mit<br />

steigender Dosis bis zu einem Dosiswert, über den hinaus die<br />

Wahrscheinlichkeit des Zelltodes pro Dosis-Einheit konstant<br />

bleibt, das heißt, die Kurve beginnt nun eine gerade Linie zu<br />

werden. Die sehr strahlenempfindlichen Zellen zeigen diese Linearität<br />

schon bei kleinen Dosen. Der im linearen Verlauf der<br />

Kurve gemessene Wert der LD37 wird auch als D0 bezeichnet. Sie<br />

gibt die Dosis an, welche im Mittel mit der Wahrscheinlichkeit 1<br />

eine Zelle tötet. Diese wichtige Dosis D0 wird erst messbar,<br />

wenn die bei kleinen Dosen aktiven Schutz- <strong>und</strong> Reparaturkapazitäten<br />

der Zellen erschöpft sind.<br />

Bei tödlicher Bestrahlung ist zumeist eine verbleibend<br />

schwere DNS-Schädigung die Ursache. Bei relativ geringeren<br />

verbleibenden DNS-Schäden überleben die Zellen <strong>und</strong><br />

tragen damit eine vom Ausmaß der Schädigung abhängende<br />

Wahrscheinlichkeit, bleibende Mutationen weiterzugeben<br />

<strong>und</strong> je nach Art der Zelle <strong>und</strong> ihrer Veränderungen nach<br />

Jahren unter Umständen eine Krebserkrankung zu verursachen.<br />

Mehr dazu wird weiter unten besprochen.<br />

Genom-Instabilität; Apoptose<br />

Über unmittelbar von der Bestrahlung herrührende Mutationen<br />

können Zellen bei einem bestimmten Grad der DNS-Schädigung<br />

solche Nachkommen bringen, die über viele Zellgenera-<br />

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