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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Neben der Behandlung von bösartigen Erkrankungen wird die<br />

Strahlentherapie mit niedrigen Dosen bereits seit über 100<br />

Jahren auch zur Behandlung von entzündlichen Veränderungen<br />

eingesetzt. Hauptindikation hierfür sind verschiedene entzündliche<br />

Erkrankungen, insbesondere entzündliche Gelenkerkrankungen<br />

aber auch Verschleißerscheinungen verschiedener<br />

Formen. Die therapeutische Wirkung dieser niedrig dosierten<br />

Strahlentherapie bei entzündlichen Veränderungen erfolgt<br />

durch eine Reduzierung der entzündlich gesteigerten<br />

Durchblutung sowie durch eine Verminderung der die Entzündung<br />

fördernden weißen Blutkörperchen, so dass bei Gesamtdosen<br />

von wenigen Gy eine rasche Verbesserung der<br />

klinischen Symptome möglich ist.<br />

Eine – allerdings umstrittene – Sonderform der Strahlentherapie<br />

stellt die Radon- oder Radiumtherapie dar, die in einzelnen<br />

Heilbädern angeboten wird. Hierbei entsteht die paradoxe Situation,<br />

dass einerseits eine generelle <strong>und</strong> größtenteils auch<br />

berechtigte Sorge über die Gefährdung durch ionisierende<br />

Strahlen aus <strong>Radioaktivität</strong> besteht, andererseits vor allem Patienten<br />

mit chronischen entzündlichen Gelenkerkrankungen in<br />

diese Radonbäder oder -heilstollen kommen, um dort mit Hilfe<br />

der <strong>Radioaktivität</strong> ihre Leiden zu lindern. Bei diesen Kuren erhält<br />

der Patient mit 2-3 mSv in 3 bis 4 Wochen in etwa die<br />

gleiche Strahlenmenge, wie sie jeder Deutsche jedes Jahr aus<br />

natürlichen Quellen aufnimmt.<br />

Die Wirksamkeit dieser Radonkuren ist in Doppelblindversuchen<br />

bewiesen worden; insbesondere bei Patienten mit entzündlichen<br />

Gelenk- <strong>und</strong> Wirbelsäulenveränderungen können<br />

lang andauernde Linderungen der Schmerzen <strong>und</strong> der entzündlichen<br />

Veränderungen beobachtet werden.<br />

Versucht man, diese paradoxe Situation zusammenzufassen,<br />

so lässt sich sagen, dass zwar durch die erhöhte Radonkonzentration<br />

in den Heilbädern eine potenzielle Gefährdung der<br />

Patienten besteht, dass aber letztlich die nachgewiesene heilende<br />

Wirkung bei den meist älteren Patienten, die in der Regel<br />

ohne die Behandlung unter außerordentlich unangenehmen<br />

Schmerzen leiden, im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />

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