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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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3. Anwendung ionisierender Strahlung<br />

in Technik, Wissenschaft <strong>und</strong> Medizin<br />

3.1 Energieerzeugung (Kernspaltung, Fusion)<br />

Im Jahre 1938 machten Otto Hahn <strong>und</strong> Fritz Strassmann die<br />

Entdeckung, dass beim Beschuss von Uran mit thermischen<br />

Neutronen ein radioaktives Bariumisotop entsteht. Nachdem<br />

Lise Meitner <strong>und</strong> Otto Frisch die Beobachtungen der beiden<br />

kurze Zeit später als Spaltung der Urankerne interpretiert<br />

hatten, dauerte es nur 4 Jahre, bis Enrico Fermi die erste<br />

auf der Spaltung von 235 Uran basierende Kettenreaktion in<br />

Gang gesetzt hatte. Durch den gerade stattfindenden Zweiten<br />

Weltkrieg wurde auch an die militärische Nutzung dieser<br />

Entdeckung gedacht <strong>und</strong> entsprechende Forschungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsarbeiten fanden ihren grimmen Höhepunkt im<br />

Bau von Atombomben („Manhattan Projekt“). Die tragischen<br />

Folgen der Atombombenabwürfe von Hiroshima <strong>und</strong> Nagasaki<br />

machten klar, welch zerstörerisches Potential in der<br />

Kernspaltung innewohnen kann. Nach Beendigung des<br />

Krieges wurde intensiv an Wegen zur friedlichen Nutzung<br />

der in Atomkernen enthaltenen Energie gearbeitet. Im Jahre<br />

1997 existierten weltweit 437 Kernkraftwerke, die zusammen<br />

eine Kapazität von 352 GW elektrischer Leistung<br />

aufwiesen. Die mittels Kernkraft produzierte elektrische<br />

Energie entsprach einem Anteil von etwa 17 % an der global<br />

produzierten elektrischen Energie <strong>und</strong> machte etwa 6 % des<br />

globalen Energieverbrauchs aus (UNSCEAR 2000).<br />

Für das Verständnis der Kernenergie ist die Tatsache wichtig,<br />

dass sich die Bindungsenergie eines jeden Nukleons<br />

(d.h. eines Protons oder Neutrons) im Atomkern, ausgehend<br />

von leichten Kernen bis hin zu Kernen mit einer Massenzahl<br />

von etwa 60 erhöht. Dort erreicht sie ihr Maximum von circa<br />

8,5 MeV pro Nukleon <strong>und</strong> nimmt dann für noch höhere<br />

Atommassen wieder ab (Abb. 3.1).<br />

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