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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Kernkraft getriebenen Schiffen, sowie an solchen Bevölkerungsgruppen,<br />

die erhöhter Strahlenexposition in der Nähe<br />

von Kernwaffen produzierenden Anlagen ausgesetzt waren,<br />

oder die in der medizinischen Strahlenk<strong>und</strong>e vor allem in der<br />

Frühphase der Röntgenologie gearbeitet haben. Bei nahezu<br />

all diesen Studien wurden die Daten prinzipiell nach dem<br />

Modell der linearen Dosis-Risiko Beziehung im kleinen Dosisbereich<br />

ausgewertet. Die entsprechenden Schlussfolgerungen<br />

sind widersprüchlich.<br />

Es scheint, dass bei chronischer Exposition mit kleinen Dosen<br />

erst bei relativ hohen akkumulierten Dosen das Krebsrisiko<br />

erkennbar ansteigt. Ein besonders hoher Schwellenwert<br />

von etwa 5 Gy zeigte sich bei Malerinnen von Uhrenzifferblättern<br />

mit Leuchtfarben, die Radium-226 <strong>und</strong> Radium-228<br />

enthielten. Die Malerinnen befeuchteten die feinen Pinsel<br />

mit der Zunge, <strong>und</strong> das so im Körper aufgenommene Radium<br />

mit seinen �-Teilchen führte zu chronischer Bestrahlung<br />

<strong>und</strong> nach Jahren zur Entwicklung von Knochensarkomen.<br />

Ein noch höherer Schwellenwert von etwa 10 Gy war für<br />

Knochensarkom bei chronisch exponierten H<strong>und</strong>en mit<br />

Strontium-90, einem reinen �-Strahler, zu sehen. Auch bei<br />

epidemiologischen Analysen von Kernindustrie-Arbeitern,<br />

die chronisch hauptsächlich �-Strahlung ausgesetzt waren,<br />

ergaben ohne Anpassung der in den Dosis-Kategorien beobachteten<br />

Krebshäufigkeiten an das Modell der linearen<br />

Dosis-Risiko Beziehung, dass im kleinen Dosisbereich die<br />

erhobenen Zahlen an Krebskrankheiten nicht nur keine statistisch<br />

signifikante Anhebung erkennen lassen, sondern<br />

eher einen Dosis-Schwellenwert für die Induktion von<br />

Krebserkrankungen ergaben oder sogar eine Verringerung<br />

der Krebserkrankungen zeigten.<br />

Zablotska LB et al. publizierten 2004 die Mortalität bei<br />

45.468 Arbeitern der kanadischen Kernkraftindustrie nach<br />

chronischer Exposition mit niedrigen Strahlendosen: „Für alle<br />

soliden Krebsarten zusammen zeigt die kategorische<br />

Analyse eine signifikante Verringerung des Risikos in der<br />

Kategorie 1–49 mSv im Vergleich zur niedrigsten Kategorie<br />

(< 1 mSv) mit einem relativen Risiko von 0.699 (95 % VI:<br />

0.548, 0.892).“ <strong>und</strong> „Über 100 mSv schien das Risiko zu<br />

steigen.“<br />

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