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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Die Abb. 2.21 skizziert schematisch die Bedeutung der physiologischen<br />

sofortigen Abwehr- <strong>und</strong> verspäteten Anpassungsprozesse<br />

biologischer Systeme für das Ausmaß von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsschäden als Folge von Primärschäden auf der<br />

atomar-molekularen Organisationsebene, d. h. auch der<br />

DNS. Der für DNS-Schäden beobachtete lineare Anstieg mit<br />

zunehmender Dosis setzt sich im Gesamtsystem des Organismus<br />

nicht fort. Erst wenn die physiologischen Prozesse<br />

zur sofortigen Kontrolle der Homöostase <strong>und</strong> für die adaptiven<br />

Reaktionen auf den verschiedenen Organisationsebenen<br />

erlahmen oder zerstört werden, zum Beispiel durch hohe<br />

Dosen, kann ein Schaden auf der untersten Organisationsebene<br />

sich sozusagen wenig gehindert mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

im gesamten System ausbreiten, z. B. vom<br />

DNS-Schaden zur Krebszelle, <strong>und</strong> mit Latenzzeiten von<br />

Jahren zum tödlichen Tumor führen. Daher erscheint die<br />

Wahrscheinlichkeit strahlenbedingter Krebserkrankungen<br />

solange nicht proportional zum Ausmaß strahleninduzierter<br />

DNS-Schäden zunehmen, wie die sofortigen Abwehr- <strong>und</strong><br />

verspäteten Anpassungsprozesse intakt funktionieren. Erst<br />

hohe Dosen, wie experimentell <strong>und</strong> epidemiologisch nachgewiesen,<br />

bedrohen den Gesamtorganismus proportional<br />

zum Ausmaß des DNS-Primärschadens. Die Information in<br />

Abb. 2.21 dient als Begründung für die Rechtfertigung der<br />

Annahme, dass in Abb. 2.18 diejenigen Dosis-Risiko Funktionen<br />

unwahrscheinlich sind, die im kleinen Dosisbereich<br />

eine lineare oder supra-lineare Dosis-Risiko Beziehung annehmen.<br />

So bleiben die Schwellendosis oder/<strong>und</strong> die Hormesis<br />

Funktionen eher wahrscheinlich.<br />

2.6. Hormesis <strong>und</strong> kleine Dosen<br />

Wie im diesem Abschnitt näher erläutert wird, verdient die<br />

Hormesis Funktion nach Bestrahlung mit niedriger Dosis eine<br />

besondere Erwähnung <strong>und</strong> Erklärung, auch wenn sie gegenwärtig<br />

von zahlreichen im Strahlenschutz arbeitenden Personen<br />

<strong>und</strong> vielen Strahlenbiologen als völlig konträr zum bestehenden<br />

System des Strahlenschutzes zurück gewiesen wird.<br />

Die Frage lautet, wie kann eine niedrig dosierte Strahlenexposition<br />

zu einer Verringerung der spontanen Krebshäufigkeit<br />

in einer Population führen, oder wie kann die Wahr-<br />

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