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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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So ergibt sich die Situation, dass Patienten aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Angst vor Strahlen strahlendiagnostische Untersuchungen<br />

ablehnen, damit das frühzeitige Erkennen einer Erkrankung<br />

verhindern <strong>und</strong> sich somit selbst einen größeren Schaden<br />

durch eine zu späte oder unterlassene Therapie zufügen.<br />

Für eine rationale Risiko-Nutzen-Analyse einer Strahlenexposition<br />

haben sowohl das eigentliche Strahlenrisiko als<br />

auch medizinisch-psychologischen Risiken wie auch die mit<br />

diesen verb<strong>und</strong>enen Kosten für die Allgemeinheit hohen<br />

Rang.<br />

Die für die Strahlenschutz offensichtlich zentrale Bedeutung<br />

der linearen Dosis-Risiko Beziehung für Krebserkrankungen<br />

durch kleine Dosen wird gegenwärtig von Befürwortern <strong>und</strong><br />

Gegnern kontrovers diskutiert. Die Befürworter sehen in der<br />

Linearität der Beziehung zwischen DNS-Schäden <strong>und</strong> Dosis<br />

die stärkste Stütze ihrer Argumente, wobei sie auch auf die<br />

große Tradition der mit dem Nobelpreis gewürdigten strahlenbiologischen<br />

Mutationsforschung verweist. Die Gegner<br />

der linearen Dosis-Risiko Beziehung für strahleninduzierten<br />

Krebs bei kleinen Dosen berufen sich sowohl auf neuere<br />

Analysen epidemiologischer Daten wie vor allem auf die<br />

neueren Forschungsergebnisse der Strahlenbiologie vor allem<br />

der beiden letzten Jahrzehnte mit Entdeckungen von<br />

strahleninduzierten komplexen Systemreaktionen bei kleinen<br />

Dosen, wie adaptive Protektion, Bystander Effekten,<br />

<strong>und</strong> der Instabilität des Genoms.<br />

Es ist daher nicht verw<strong>und</strong>erlich, dass große Anstrengungen<br />

gemacht werden, um zu einer vernünftigen <strong>und</strong> dem Schutz<br />

des Menschen wie der Natur dienenden Modell einer wissenschaftlich<br />

begründeten <strong>und</strong> gesellschaftlich akzeptablen<br />

Dosis-Risiko Beziehung bei kleinen Dosen zu kommen. Die<br />

Abb. 2.18 zeigt die gr<strong>und</strong>sätzlich bestehenden Alternativen<br />

der Dosis-Risiko Beziehungen: die supra-lineare, die lineare,<br />

die linear-quadratische, die Schwellen- <strong>und</strong> Hormesis-<br />

Funktion. In dieser Darstellung ist die Dosis als Logarithmus<br />

eingetragen, um die im kleinen Dosisbereich großen Varia-<br />

tionsmöglichkeiten leichter zu veranschaulichen.<br />

Bei der Abwägung der unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten<br />

dieser fünf prinzipiell möglichen <strong>und</strong> auf Modellen basierenden<br />

Funktionen müssen zelluläre Besonderheiten je nach<br />

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