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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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chen Ärzten als direkte Folgen der Strahlenexposition erklärt<br />

werden, verschlechtert die Befindlichkeit der betroffenen<br />

Personen.<br />

Besondere Besorgnis haben Berichte zur Störung der kindlichen<br />

Hirnentwicklung in utero durch die Tschernobylkatastrophe<br />

ausgelöst. Eine Pilotstudie der WHO <strong>und</strong> zwei<br />

weitere Untersuchungen ergeben hierfür jedoch keinen Hinweis.<br />

Bezüglich hereditärer Effekte <strong>und</strong> Sterilität bzw. Infertilität<br />

zeigen die Erfahrungen aus Hiroshima <strong>und</strong> Nagasaki, dass<br />

derartige Störungen nur oberhalb von Schwellendosen auftreten,<br />

mit denen allenfalls die Ersthelfer auf der Anlage exponiert<br />

waren. Für die Bevölkerung könnten somit derartige<br />

Effekte ausgeschlossen werden. Dies steht nicht in Widerspruch<br />

zu der Beobachtung, dass die Geburtenraten in den<br />

betroffenen Gebieten abgenommen haben, wobei hierfür<br />

andere Effekte, wie z. B. die Unsicherheit über die sozioökonomische<br />

Entwicklung, ursächlich verantwortlich sein<br />

dürften.<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen haben in den letzten Jahren<br />

in der Ukraine, Weißrussland <strong>und</strong> Russland stark zugenommen.<br />

Aus Russland wird auch über eine groß angelegte<br />

Studie an Liquidatoren berichtet, die eine Zunahme des relativen<br />

Risikos für Tod an kardiovaskulären Erkrankungen<br />

zeigt. Eine Korrelation mit der Strahlendosis fehlt jedoch. Es<br />

bedarf weiterer Studien an Ersthelfern unter Verwendung<br />

geeigneter Kontrollgruppen <strong>und</strong> adäquater Dosimetrie, um<br />

diesen Effekten nachzugehen.<br />

Ein weiteres in der Öffentlichkeit viel diskutiertes Thema ist<br />

eine auf die Strahlenexposition zurückgeführte Immunschwäche,<br />

auch als „Tschernobyl-AIDS“ bezeichnet. Bisher<br />

lassen sich für Dosen bis zu einigen 10 mGy keine eindeutigen,<br />

auf die Strahlenexposition zurückzuführenden Effekte<br />

nachweisen.<br />

- Strahlenexposition in Deutschland durch Tschernobyl<br />

Die Strahlenexposition von Menschen in Deutschland wurde<br />

durch folgende Expositionspfade verursacht:<br />

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