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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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1.4 Messgrößen im Strahlenschutz<br />

Organdosis <strong>und</strong> effektive Dosis können ausschließlich rechnerisch<br />

bestimmt werden. Zum Einen können in lebenden<br />

Personen keine Messgeräte platziert werden, zum Anderen<br />

wird zur Berechnung die über ein Organ gemittelte Energiedosis<br />

verwendet. Für die Abschätzung des Risikos einer äußeren<br />

Strahlenexposition werden im praktischen Strahlenschutz<br />

die Äquivalentdosis H, bzw. die Äquivalentdosisleistung<br />

verwendet. Diese Dosisgrößen sind einer direkten<br />

Messung zugänglich.<br />

Die Stärke der biologischen Wirkung ionisierender Strahlung<br />

ist nicht nur von der Energiedosis, sondern auch vom linearen<br />

Energieübertragungsvermögen (LET) L� (übertragene<br />

Energie pro Wegeinheit) <strong>und</strong> damit der lonisationsdichte<br />

(Zahl der lonisationsereignisse pro Wegeinheit in der Materie)<br />

sowie der Dosisverteilung im Körper abhängig. Unterschiedliche<br />

Strahlenarten <strong>und</strong> Strahlenenergien haben daher<br />

eine quantitativ unterschiedliche biologische Wirksamkeit.<br />

Auch die Äquivalentdosis berücksichtigt wie die Organdosis<br />

die biologische Wirksamkeit der Strahlungsarten. Sie berechnet<br />

sich aus der Energiedosis durch Multiplikation mit<br />

dem Qualitätsfaktor Q. Dieser Qualitätsfaktor hat für jede<br />

Strahlenart <strong>und</strong> Strahlenenergie einen charakteristischen<br />

Wert. Strahlung mit hohem L� bezeichnet man auch als<br />

dicht ionisierend. Sie gibt in Materie ihre Energie auf einem<br />

sehr kurzen Weg an diese ab (Alphateilchen, Protonen,<br />

Neutronen) <strong>und</strong> hat einen hohen Qualitätsfaktor. Gibt die<br />

Strahlung ihre Energie auf einem sehr langen Weg an die<br />

„durchstrahlte" Materie ab, nennt man sie locker ionisierend<br />

(Betateilchen, Positronen, Gamma- <strong>und</strong> Röntgenstrahlung).<br />

Sie besitzt einen niedrigen Qualitätsfaktor. Der Qualitätsfaktor<br />

wird für verschiedene Strahlungsqualitäten so festgelegt,<br />

dass gleiche Äquivalentdosen verschiedener Strahlungsqualitäten<br />

unter Strahlenschutzgesichtspunkten gleich bewertet<br />

werden können. Für Beta- <strong>und</strong> Gammastrahlung hat der<br />

Qualitätsfaktor den Wert 1 <strong>und</strong> ist damit zahlenmäßig gleich<br />

dem Strahlungs-Wichtungsfaktor wR. Er besitzt wie dieser<br />

die Dimension 1. Die Einheit der Äquivalentdosis ist ebenfalls<br />

das Sievert.<br />

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