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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Personengruppe Tagesgabe<br />

in mg Iodid<br />

242<br />

< 1 Monat<br />

1–36 Monate<br />

3–12 Jahre<br />

13–45 Jahre<br />

> 45 Jahre<br />

12,5<br />

25<br />

50<br />

100<br />

0<br />

Tagesgabe<br />

in mg Kaliumiodid<br />

16,25<br />

32,5<br />

65<br />

130<br />

0<br />

Tabletten<br />

à 65 mg<br />

Kalium-<br />

iodid<br />

1/4<br />

1/2<br />

1<br />

2<br />

0<br />

Tab. 6.1 Empfohlene Dosis Iodid bzw. Kaliumiodid nach Alter<br />

(SSK 2004)<br />

Iodtabletten sind nur nach Aufforderung durch die zuständige<br />

Behörde einzunehmen. Schwangere <strong>und</strong> Stillende erhalten<br />

die gleiche Ioddosis wie die Gruppe der 13- bis 45-Jährigen.<br />

Im Regelfall ist eine einmalige Einnahme der Iodtabletten<br />

ausreichend, im Ausnahmefall kann die zuständige<br />

Behörde eine weitere Tabletteneinnahme empfehlen. Die<br />

Tabletteneinnahme ist jedoch bei Neugeborenen stets auf<br />

einen Tag, bei Schwangeren <strong>und</strong> Stillenden auf zwei Tage<br />

zu beschränken. Aufgr<strong>und</strong> des sehr geringen Risikos der<br />

Krebsinduktion durch radioaktives Iod bei älteren Menschen<br />

<strong>und</strong> einer zunehmenden Häufigkeit funktioneller Autonomien<br />

mit Krankheitswert bei fortschreitendem Lebensalter soll die<br />

Iodblockade bei über 45-Jährigen nicht durchgeführt werden.<br />

Kontraindikationen gegen die Iodblockade sind Iodallergien<br />

(nicht zu verwechseln mit einer Unverträglichkeitsreaktion<br />

gegenüber iodhaltigen Medikamenten oder Röntgenkontrastmitteln),<br />

Dermatitis herpetiformis Duhring, Iododerma<br />

tuberosum, hypokomplementämische Vaskulitis <strong>und</strong> Myotonia<br />

congenita. Für diese Patienten kommt alternativ eine<br />

Schilddrüsenblockade durch Natriumperchlorat (1 g täglich<br />

über 7 Tage) infrage.<br />

In der B<strong>und</strong>esrepublik wurden erstmals 1975 Empfehlungen<br />

zur Iodblockade für den Fall eines Kernkraftwerkunfalls ausgesprochen<br />

<strong>und</strong> Iodtabletten in einer Dosierung von 130 mg<br />

Kaliumiodid von den Ländern für den Katastrophenschutz im<br />

Umkreis von 25 km um die Atomkraftwerke beschafft. Auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage aktueller Empfehlungen der Strahlenschutz-

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