29.12.2012 Aufrufe

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

0,9 MeV pro Nukleon, der beispielsweise für die Spaltung<br />

von 235 U typisch ist (siehe unten).<br />

Problematisch für die technische Realisierung <strong>und</strong> Nutzung<br />

der Kernfusion als Energiequelle ist, dass zur Fusion zweier<br />

Kerne erst deren Coulomb-Abstoßung überw<strong>und</strong>en werden<br />

muss. Aus klassischen Überlegungen geht hervor, dass im<br />

Falle der DT-Reaktion dazu eine Energie von 0,4 MeV benötigt<br />

würde, was in einem thermischen Plasma einer Temperatur<br />

von etwa 3 x 10 9 Kelvin entspräche. Quantenmechanische<br />

Effekte führen zwar dazu, dass bereits deutlich<br />

niedrigere Temperaturen ausreichen, um eine Fusion beider<br />

Kerne zu erlauben. Allerdings sind die für einen kontrollierten,<br />

kontinuierlichen Betrieb eines Fusionsreaktors nötigen<br />

Temperaturen immer noch so hoch, dass die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

wissenschaftlichen <strong>und</strong> technologischen Schwierigkeiten<br />

die Entwicklung eines routinemäßig einsetzbaren Fusionsreaktors<br />

bis jetzt verhindert haben. Da im Gegensatz<br />

dazu weltweit eine Vielzahl an Kernreaktoren in Betrieb ist,<br />

soll der Schwerpunkt der weiteren Diskussion auf der Kernspaltung<br />

liegen.<br />

Kernspaltung<br />

Bei der asymmetrischen Spaltung des Uranisotops 235 U (das<br />

in der Natur nur mit einer Isotopenhäufigkeit von 0,7 % vorkommt)<br />

in zwei Spaltfragmente mit Massenzahlen im Bereich<br />

von etwa 90 <strong>und</strong> 140 werden im Mittel circa 0,85 MeV<br />

pro Nukleon an Bindungsenergie frei, was einer Energie von<br />

etwa 200 MeV entspricht. Diese Energie verteilt sich auf die<br />

kinetische Energie der Spaltfragmente (83 %), sowie auf<br />

prompte Gammastrahlung (4 %) <strong>und</strong> die bei den �-Zerfällen<br />

der Spaltfragmente entstehenden Elektronen (3 %), Anti-<br />

neutrinos (5 %) <strong>und</strong> Gammaquanten (3 %). Pro Spaltung eines<br />

235 U-Kerns werden zudem im Mittel 2,5 Neutronen frei,<br />

die eine kinetische Energie von etwa 5 MeV (ca. 2 %) mit<br />

sich führen. Ein großer Teil der bei der Kernspaltung frei<br />

werdenden Energie führt durch Abbremsung der emittierten<br />

energetischen Partikel letztendlich zu einer Aufheizung des<br />

verwendeten Kernbrennstoffs. Über ein Kühlmittel kann diese<br />

primäre Wärme beispielsweise über einen Wärmetauscher<br />

abgegeben <strong>und</strong> der in einem Sek<strong>und</strong>ärkreislauf er-<br />

84

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!