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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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2. Biologische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Die in diesem Kapitel besprochenen Sachverhalte entsprechen<br />

dem sich in den letzten Jahren abzeichnenden Paradigmenwechsel<br />

in der Strahlenbiologie, vor allem bei kleinen<br />

Dosen. Bisher wurden Strahlenwirkungen wesentlich als Ergebnis<br />

von Reaktionen der direkt von Strahleneinfangereignissen<br />

getroffenen Zellen betrachtet <strong>und</strong> weniger als Reaktionen<br />

eines komplexen mulizellulären biologischen Systems,<br />

was heute in den Vordergr<strong>und</strong> tritt. Alle wesentlichen<br />

neuen Forschungsergebnisse werden in diesem Kapitel angesprochen.<br />

Der Versuch der allgemein verständlichen Darstellung<br />

der komplexen Materie wird ergänzt durch eine ausführliche<br />

Bibliographie zur vertieften wissenschaftlichen Dokumentation.<br />

2.1. Wirkungsweise ionisierender Strahlung<br />

auf einzelne Zellen<br />

Zellen als kleinste Funktionseinheiten lebender Körper<br />

Der menschliche Körper mit seinen Organen, höchst differenzierten<br />

Strukturen <strong>und</strong> Funktionen in vielfältigen Variationen,<br />

welche die Besonderheit jedes einzelnen Individuums<br />

ausmachen, wird von in Netzwerken kommunizierenden Zellen<br />

gesteuert. Ein 70 kg schwerer Mensch hat mehrere<br />

zehntausend Milliarden (10 13 ) Zellen mit vielen verschiedenen<br />

Aufgaben in den verschiedenen Organen <strong>und</strong> Geweben.<br />

Zellen sind die kleinsten Funktionseinheiten des Körpers.<br />

Ihre Masse liegt im Mittel bei etwa 1 Nanogramm (ng),<br />

d.h. etwa einem Milliardstel Gramm. Jede solche Zelle umfasst<br />

etwa 100 Milliarden Moleküle, die wiederum jeweils<br />

aus wenigen bis zu vielen Tausend Atomen bestehen, <strong>und</strong><br />

zwar zu über 99 % aus Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H),<br />

Sauerstoff (O), Stickstoff (N), Schwefel (S) <strong>und</strong> Phosphor<br />

(P). Die etwa eine Milliarde Zellen pro Gramm Organe <strong>und</strong><br />

Gewebe des menschlichen Körpers schwanken in ihrer<br />

Form <strong>und</strong> Größe, haben vielfach ein angenähert sphärisches<br />

Volumen mit einem mittleren Durchmesser von<br />

12,4 Mikrometer (µm).<br />

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