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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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selten mit Todesfolge. Auch ist zu berücksichtigen, dass während<br />

der Expositionszeit sich die Wirkung der dem Körper zur Verfügung<br />

stehenden Abwehr- <strong>und</strong> Reparaturmechanismen zur Erhaltung<br />

der Population funktionstüchtiger Zellen optimiert, solange<br />

Stammzellen differenzierende Zellen nachliefern können. Der klinische<br />

Verlauf <strong>und</strong> Ausgang solch spät auftretender Erkrankungen<br />

zeigt die Erschöpfung des Stammzellenreservoirs mit Insuffizienz<br />

der Bildung zirkulierender Blutzellen <strong>und</strong> geht gewöhnlich<br />

einher mit Infektionen <strong>und</strong> Blutungen.<br />

Andererseits liegen verschiedene Beobachtungen vor, dass<br />

kleine Dosisraten mit �-Strahlen im Bereich von 1 mGy pro<br />

St<strong>und</strong>e bei Mäusen die Immunabwehr stimulieren <strong>und</strong> dadurch<br />

auch therapeutisch wirksam sein können. Auch genetische<br />

Mutationsraten wurden bei kleinen Dosisraten in ähnlicher<br />

Größenordnung untersucht, <strong>und</strong> es ergab sich eine<br />

von der Dosisrate abhängige Minimierung der Mutationen<br />

unterhalb des Kontrollwertes. Diese Berichte deuten auf die<br />

Fähigkeit von Anpassungsreaktionen von Organismen auf<br />

kleine Dosen <strong>und</strong> zwar abhängig von der Dosisrate.<br />

- Somatische Spätschäden nach Strahlenexposition mit<br />

hoher Dosis oder Dosisrate<br />

Auch die relativ strahlenresistenten Gewebe <strong>und</strong> Organe des<br />

Körpers können nach akuter Einwirkung hoher Dosen <strong>und</strong> nach<br />

chronischer Exposition mit hohen Dosisraten im Verlaufe von<br />

Jahren klinisch deutliche Funktionsstörungen mit entsprechenden<br />

anatomischen Organveränderungen entwickeln. Bei diesen<br />

Krankheitsbildern sind die Symptome wiederum Folge von akkumulierten<br />

Zellschäden, <strong>und</strong> häufig von solchen Schäden, die<br />

sich in den entsprechenden Vorläuferzellen der betroffenen<br />

Gewebe <strong>und</strong> Organe angehäuft haben. So ist verständlich, dass<br />

eine Mindest- oder Schwellendosis zur Ausbildung solcher<br />

Schäden erforderlich ist. Die niedrigste Schwellendosis für deterministische<br />

Spätschäden betrug, wie sie bisher von den Erhebungen<br />

bei den Überlebenden der Atombomben in Japan erkennbar<br />

waren, etwa 0.5 Gy.<br />

Bei deterministischen Spätschäden können Herz- Kreislaufstrukturen,<br />

insbesondere Blutgefässe, Lungengewebe, Augenlinse,<br />

<strong>und</strong>, wie oben bereits genannt, auch Haut <strong>und</strong> Schleimhäute<br />

betroffen sein. Die für die Ausbildung einiger solcher<br />

Schäden erforderlichen Dosen sind relativ hoch <strong>und</strong> kommen<br />

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