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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Weitere Entwicklungen in der Strahlentherapie waren die Tele-<br />

Radiumtherapie (mit natürlichem Radium 226), die Tele-Kobalttherapie<br />

(mit Kobalt 60) sowie die Tele-Cäsiumtherapie<br />

(mit Cäsium 137). Diese Bestrahlungssysteme, die über viele<br />

Jahrzehnte zusammen mit einfacheren Beschleunigern in der<br />

Strahlentherapie verwendet wurden, sind seit den 70er Jahren<br />

fast vollständig von den technisch stabileren Linearbeschleunigern<br />

abgelöst worden, die neben Photonen auch Elektronen<br />

für die Strahlenbehandlung liefern.<br />

Auch für die so genannte intrakavitäre Strahlentherapie mit<br />

umschlossenen radioaktiven Stoffen, die z. B. für die Behandlung<br />

von bösartigen Erkrankungen der Gebärmutter eingesetzt<br />

wird, sind im Laufe der Jahre wesentliche technische Verbesserungen<br />

möglich geworden. So werden heute hierfür nur<br />

noch Afterloading-Geräte eingesetzt, die zu einer nur noch minimalen<br />

Strahlenexposition des Bedienpersonals führen.<br />

Gr<strong>und</strong>lage der modernen Strahlentherapie (heute vorwiegend<br />

als Radioonkologie bezeichnet) ist die Elektronenstrahlung. Ihre<br />

Attraktivität, vor allem zur Behandlung oberflächlich gelegener<br />

Tumoren <strong>und</strong> Metastasen, verdanken die Elektronen ihrem,<br />

gegenüber der Photonen (elektromagnetischen Wellen),<br />

unterschiedlichem Verhalten beim Durchgang durch die Materie,<br />

in der sie ihre Energie über die Ladungswechselwirkung<br />

an die Atome der zu behandelnden Tumoren <strong>und</strong> Metastasen<br />

abgeben. Weitere strahlentherapeutische Maßnahmen verwenden<br />

Neutronen, die in Forschungsreaktoren, z. B. dem<br />

FRM II, oder in Beschleunigern (Zyklotron) erzeugt werden.<br />

Seit kurzem werden auch Protonen in der Strahlentherapie<br />

verwendet. Diese Teilchen sind trotz des enormen technischen<br />

Aufwandes <strong>und</strong> der hohen Kosten für einige strahlentherapeutische<br />

Anwendungen geeignet, allerdings fehlen für<br />

verschiedene Einsatzbereiche der Protonen noch größere klinische<br />

Studien.<br />

Auch die Integration der modernen bildgebenden Verfahren<br />

CT, MRT <strong>und</strong> PET in die Bestrahlungsplanung <strong>und</strong> die Entwicklung<br />

einer 3-D-Bestrahlungsplanung haben zu weiteren<br />

Verbesserungen in der modernen Strahlentherapie geführt, die<br />

heute unter dem Stichpunkt “intensitätsmodulierte Strahlentherapie“<br />

(IMRT) als Optimum in der Radioonkologie angesehen<br />

werden.<br />

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