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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Die Gewebe-Wichtungsfaktoren sind über die Bevölkerung<br />

(alle Altersstufen, alle Länder) <strong>und</strong> beide Geschlechter gemittelte<br />

Werte. Die effektive Dosis spiegelt nicht die Altersabhängigkeit<br />

des Strahlenrisikos wider – auch nicht genetische,<br />

geschlechtsspezifische <strong>und</strong> andere personenbezogene<br />

Faktoren, die das individuelle Strahlenrisiko beeinflussen.<br />

Die effektive Dosis ist deshalb zur Abschätzung des Strahlenrisikos<br />

einzelner Personen kaum geeignet.<br />

Da die biologische Wirkung einer Strahlendosis unter anderem<br />

von der Dosisverteilung im Gewebe, von der zum Teil<br />

genetisch bedingten Strahlenempfindlichkeit <strong>und</strong> von der bei<br />

den einzelnen Lebewesen sehr unterschiedlichen Wirksamkeit<br />

der Reparatursysteme abhängt (siehe auch Kapitel 2.2),<br />

gilt die so definierte effektive Dosis nur für den Menschen<br />

oder für menschliche Organe <strong>und</strong> Gewebe. Für einzelne<br />

Zellen, Tiere oder Pflanzen kann die Dosis immer nur als<br />

Energiedosis in Gray angegeben werden.<br />

Für das besonders in der Neutronendosimetrie benutzte<br />

Kerma verwendet man als Einheit in der Regel ebenfalls das<br />

Gray. Kerma (kinetic energy released in matter) ist definiert<br />

als die Summe der kinetischen Energien aller in einem bestimmten<br />

Volumen erzeugten geladenen Teilchen pro Masse<br />

der Materie in diesem Volumen.<br />

Ein häufig gebrauchter Dosisbegriff ist die Kollektivdosis. Sie<br />

ergibt sich aus der Summe aller Einzeldosen eines Kollektivs<br />

<strong>und</strong> wird in Personen · Sievert (früher Personen · rem)<br />

angegeben. Sie ist mit Einschränkungen (es ergibt strahlenbiologisch<br />

keinen Sinn, winzigste Einzeldosen zu summieren)<br />

als Maß für das radiologische Gesamtrisiko eines Kollektivs<br />

verwendbar.<br />

Eine besonders definierte Dosis ist die genetisch signifikante<br />

Dosis. Sie stellt den Mittelwert der nach Alter, Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Kindererwartung gewichteten Keimdrüsendosen eines<br />

Kollektivs dar <strong>und</strong> ist damit ein Maß für das genetische Risiko<br />

dieses Kollektivs. Seit der Einführung des Konzeptes der<br />

effektiven Dosis – die auch die vererbbaren Schäden berücksichtigt<br />

(Tabelle 1.2) – wird die genetisch signifikante<br />

Dosis im Strahlenschutz nicht mehr benutzt.<br />

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