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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Auf Gr<strong>und</strong> früher bekannter Daten <strong>und</strong> nun neuerer zahlreicher<br />

experimenteller <strong>und</strong> epidemiologischer Untersuchungsergebnisse<br />

über den Mangel an beobachtbarer Linearität<br />

der Beziehung zwischen Krebs <strong>und</strong> kleinen Dosen hat sich<br />

vor allem in den letzten Jahren der Zweifel an der Richtigkeit<br />

der wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>lage der Anwendung der linearen<br />

Dosis-Risiko Beziehung verstärkt. Diese Tendenz wird<br />

unterstützt durch strahlenbiologische Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

über die Wirkung kleiner Dosen auf komplexe biologische<br />

Systeme. Zunehmend werden systemimmanente <strong>und</strong><br />

Schutz bringende Reaktionen neben DNS- <strong>und</strong> anderen<br />

Schäden berichtet. Auch die ICRP hat stets betont, dass die<br />

Annahme einer linearen Dosis-Risiko Beziehung bis zur<br />

kleinsten Dosis zwar für den Strahlenschutz die höchste Sicherheit<br />

bringt, aber für die Anwendung in epidemiologischen<br />

Studien wissenschaftlich nicht begründet ist. Vor allem<br />

erscheint es nicht angebracht, unter Einsatz der linearen<br />

Dosis-Risiko Beziehung im kleinen Dosisbereich Vorraussagen<br />

zu machen, wie viele Krebserkrankungen nach<br />

einer Exposition im kleinen Dosisbereich auftreten, wie dies<br />

vor allem nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl ausgiebig<br />

gemacht worden ist.<br />

2.5. Anstehende Modifikationen der Risikoanalyse<br />

Die möglichen Dosis-Risiko Beziehungen für Strahlenkrebs<br />

Angesichts dieser neueren Entwicklungen ist es angebracht,<br />

alternative Modelle der Dosis-Risiko Beziehung zu betrachten.<br />

Sicher hat das Modell der linearen Dosis-Risiko Beziehung<br />

eine gewisse Stütze in der Gr<strong>und</strong>lagenforschung <strong>und</strong><br />

auch viele Vorteile in der praktischen Anwendung für eine<br />

Risikoanalyse, wie oben dargelegt. Aber sie verführt auch zu<br />

nur scheinbar gültigen Aussagen, deren Gewicht in der breiten<br />

Öffentlichkeit eindeutig zu einer großen Strahlenangst<br />

geführt hat, welche auch medizinisch gerechtfertigte Strahlenexpositionen<br />

im Bereich ärztlicher Anwendung erschwert<br />

<strong>und</strong> jede beruflich bedingte Strahlenexposition wo auch immer<br />

ausschließen will, wenn sie sogar unter den Dosen liegen,<br />

die natürlicherweise auf der Erde unvermeidbar sind.<br />

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