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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Ein wichtiger Kontaminationspfad bei teilweise genutzten<br />

Pflanzen ist die Deposition auf das Blattwerk (große Oberfläche)<br />

<strong>und</strong> der anschließende Transport (Translokation) in<br />

die genutzten Teile. Dies spielt z. B. bei Getreide <strong>und</strong> Kartoffeln<br />

eine große Rolle. Das Ausmaß der Translokation hängt<br />

davon ab, in welchem Entwicklungszustand die Pflanzenblätter<br />

kontaminiert werden; am effektivsten ist die Translokation,<br />

wenn die Deposition etwa zu Beginn der Entwicklung<br />

der Speicherorgane (Kartoffelknollen, Getreidekörner) stattfindet.<br />

Die Translokation ist auch nicht für alle radioaktiven<br />

Stoffe gleich groß. Manche Elemente (z. B. Cäsium, Iod)<br />

sind hier als mobil, andere (z. B. Strontium) als immobil einzustufen.<br />

Um das Ausmaß der Translokation zu veranschaulichen:<br />

Wird Cäsium zu Beginn des Ährenschiebens<br />

auf die Blätter von Getreide abgelagert, so werden r<strong>und</strong><br />

10 % der abgelagerten Aktivität in die Getreidekörner verlagert.<br />

Während die direkte Ablagerung auf den Pflanzenblättern<br />

(mit oder ohne Translokation) nur bei einer Deposition zu<br />

bestimmten Jahreszeiten (nämlich dann, wenn die Pflanzen<br />

auf den Feldern stehen) eine Rolle spielt, kann eine Deposition<br />

auf den Boden immer stattfinden. Durch Regenwasser,<br />

Pflügen usw. wird die deponierte Aktivität im oberen Boden<br />

verteilt <strong>und</strong> kann von den Pflanzen über die Wurzeln aufgenommen<br />

werden. Diese Art der Pflanzenkontamination ist<br />

– im Gegensatz zur direkten Deposition auf den Blättern –<br />

nicht nur im ersten Jahr nach der Deposition, sondern langfristig<br />

wirksam. Auch hier gibt es Elemente, die von den<br />

Pflanzen gut aufgenommen werden (z. B. Strontium), <strong>und</strong><br />

andere, die nur in sehr geringem Maße über die Wurzeln<br />

transportiert werden (z. B. Plutonium). Die in den Boden eingebrachten<br />

Radionuklide stehen auch nicht voll für die<br />

Wurzelaufnahme zur Verfügung, sondern manche Elemente,<br />

z. B. Cäsium, werden relativ schnell an Bodenpartikel<br />

geb<strong>und</strong>en.<br />

Ein anderer Transportweg vom Boden hin zu den Pflanzen<br />

ist das Aufwirbeln von Bodenpartikeln (mit den daran haftenden<br />

radioaktiven Stoffen) durch den Wind <strong>und</strong> die anschließende<br />

Deposition auf der Pflanze. Diese so genannte<br />

Resuspension ist der dominierende langfristige Kontaminationspfad<br />

für die Pflanzen bei Elementen mit sehr geringer<br />

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