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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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verursachten Dosen für die Bevölkerung auf Modellrechnungen<br />

stützen, die den atmosphärischen <strong>und</strong> aquatischen<br />

Transport dieser Radionuklide beschreiben, ihren möglichen<br />

Transport durch Umweltmedien <strong>und</strong> Nahrungsmittel <strong>und</strong> eine<br />

eventuelle Inkorporation durch den Menschen berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> daraus für Referenz-Personen <strong>und</strong> -Szenarien<br />

externe <strong>und</strong> interne Expositionen quantitav <strong>und</strong> konservativ<br />

abschätzen. Unter der Modellannahme, dass in einem Umkreis<br />

von 50 km um einen Reaktorstandort eine Bevölkerungsdichte<br />

von 400 Personen/km 2 typisch ist, ergibt sich für<br />

Anwohner in diesem Umkreis beispielsweise durch den Betrieb<br />

eines Druckwasserreaktors zusätzlich eine jährliche,<br />

über diese Bevölkerung gemittelte, effektive Dosis von etwa<br />

5 �Sv. Für einen Siedewasserreaktor liegt der entsprechende<br />

Jahres-Wert bei 10 �Sv (UNSCEAR 2000), was vergleichsweise<br />

numerisch etwa dem Doppelten der mittleren<br />

täglichen Strahlenexposition eines deutschen Bürgers aus<br />

natürlichen Quellen entspricht. Konkrete Werte für deutsche<br />

Kernkraftwerke werden in Kapitel 4.3 ausführlicher diskutiert.<br />

Radionuklide mit langen Halbwertszeiten, die sich leicht in<br />

der Umwelt ausbreiten, können zudem global zu einer Erhöhung<br />

der Strahlenexposition führen. Dazu zählen neben<br />

den bereits erwähnten Tritium, 14 C <strong>und</strong> 85 Kr das langlebige<br />

radioaktive Iodisotop 129 I (T1/2 = 1,6 x 10 7 Jahre). Würden<br />

beispielsweise die 14 C-Freisetzungen in den Aktivitäts-Mengen<br />

des Jahres 2000 auch in Zukunft stattfinden, ergäbe<br />

sich für die Bevölkerung im Jahre 2050 global eine zusätzliche,<br />

durch die 14 C-Freisetzungen bedingte Dosis von etwa<br />

0,1 �Sv/a (UNSCEAR 2000).<br />

3.2 Beispiele für Anwendungen in der Industrie<br />

Ionisierende Strahlung findet bei einer Reihe von industriellen<br />

Verfahren Anwendung. Dabei handelt es sich beispielsweise<br />

um Verfahren der zerstörungsfreien Materialanalyse<br />

oder um Bestrahlungen zur Sterilisation medizinischer <strong>und</strong><br />

pharmazeutischer Produkte. Auch Radioisotope werden als<br />

Quellen ionisierender Strahlung verwendet – sei es als Tracer<br />

zum Studium kinetischer Prozesse, zum Monitoring von<br />

Abbrandprozessen oder in der pharmazeutischen Industrie<br />

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