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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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der Verbesserung von medizinischen diagnostischen <strong>und</strong><br />

therapeutischen Verfahren. Epidemiologen versuchen deshalb<br />

u. a. möglichst unverfälschte Beziehungen zwischen<br />

einer vorherigen Exposition durch eine toxische Substanz,<br />

ein Spektrum von Nahrungsmittel, von Stressfaktoren, Viren,<br />

ionisierende Strahlung, einem Medikament, einer Therapiemaßnahme,<br />

etc. <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Konsequenzen zu erkennen.<br />

Die dabei durchgeführten Studienarten können als beschreibend,<br />

analytisch oder experimentell klassifiziert werden.<br />

Epidemiologen arbeiten immer in einem Dreieck aus a)<br />

betrachteter Person, b) Agens <strong>und</strong> c) Umwelt um diese<br />

Person. Nicht immer lassen sich diese drei Punkte eindeutig<br />

voneinander trennen. So wird z. B. ein Zigaretten-<br />

(Agens)raucher nicht nur die Verdickung seiner (Person)<br />

Schleimschicht in der Lunge bewirken, sondern auch durch<br />

die emittierten Aerosolteilchen in seiner Umwelt die Exposition<br />

durch partikelgeb<strong>und</strong>ene Radonfolgeprodukte verändern.<br />

Es gibt verschiedene Arten von epidemiologischen Studien,<br />

für die es wissenschaftliche Standards gibt. Bei so genannten<br />

Fall-Kontrollstudien werden zu jeder erkrankten Person<br />

ein bis zwei Kontrollpersonen nach dem Zufallsprinzip gesucht,<br />

die aber im Alter, Geschlecht <strong>und</strong> anderen wichtigen<br />

Faktoren sehr ähnlich sind. Für die mathematische Korrelationsrechnung<br />

muss die Exposition der Individuen bekannt<br />

sein. Bei Kohortenstudien vergleicht man Bevölkerungsgruppen,<br />

von denen eine Gruppe als belastet oder exponiert<br />

bezeichnet wird. Betrachtet man einen zurückliegenden Zeitraum,<br />

spricht man von retrospektiven Studien, bei denen die<br />

methodische Schwierigkeit in der Erfassung der Exposition<br />

liegt. Bei prospektiven Studien kann die Exposition für die<br />

kommende Zeit genau bestimmt werden, aber das Personenkollektiv<br />

kann sich ändern. Der "Gold-Standard" eines<br />

Studiendesigns ist die doppelt blinde, prospektive, randomisierte<br />

Kontrollstudie. Dieser wird gefolgt von der Kohortenstudie.<br />

Um aber mit einer dieser beiden Methoden bei sehr<br />

seltenen Ereignissen zu statistisch signifikanten Fallzahlen<br />

zu kommen, werden sehr große Populationen benötigt (in<br />

der außergewöhnlich großen <strong>und</strong> lang andauernden Kohortenstudie<br />

der Atombombenüberlebenden von Hiroshima <strong>und</strong><br />

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