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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Metabolismus als in der Geometrie bei der externen Bestrahlung<br />

besteht. Außerdem bestehen über die Höhe der<br />

Aufnahmerate verschiedener Nahrungsmittel <strong>und</strong> deren<br />

Herkunftsorte in längst vergangenen Zeiten, sowie über die<br />

örtlichen Aufenthaltsgewohnheiten sehr große Quantifizierungsunsicherheiten.<br />

Für das für die Bevölkerung wichtige, überall vorkommende<br />

(ubiquitäre) Agens Radon (7) <strong>und</strong> seine Folgeprodukte ergeben<br />

sich zusätzliche messtechnische Schwierigkeiten.<br />

Üblicherweise können nur ortsdosimetrische Daten für Konzentrationen<br />

an natürlichem Edelgas Radon erhoben werden<br />

<strong>und</strong> dies meist nicht einmal für die Zeit der täglich ca.<br />

10 St<strong>und</strong>en Aufenthalt außerhalb des eigenen Hauses. Für<br />

die epidemiologischen Studien wären aber individuelle Personendosen<br />

durch die an den Aerosolteilchen der Atemluft<br />

anhaftenden <strong>und</strong> nicht anhaftenden (unattached fraction)<br />

Folgeprodukte seines radioaktiven Zerfalls nötig. Letztere<br />

zeichnen nach mechanistischen Organ-Dosisabschätzungen<br />

für ca. 90 % der Lungenexposition verantwortlich, das Gas<br />

nur für ca. 10 %. Das Verhältnis von Gas- zu Folgeproduktkonzentration<br />

hängt u. a. vom Lüftungsverhalten in einem<br />

Raum, seiner Möblierung <strong>und</strong> der variablen Aerosol-Teilchen-Konzentration<br />

in der Luft, die durch Raucher (ca. 95 %<br />

der Lungenkrebserkrankungen treten bei Rauchern auf),<br />

Kerzen, Klimaanlagen, etc. stark beeinflusst wird.<br />

Für entsprechende Fall-Kontroll-Studien wären diese individuellen<br />

Expositionsdaten retrospektiv zumindest für die letzten<br />

dreißig Jahre, jeweils zu den damaligen Lebensbedingungen<br />

zu bestimmen. Darüber hinaus ist dabei eine Genauigkeit<br />

notwendig, die Unterschiede in zeitlich differentiellen<br />

<strong>und</strong> integralen Expositionen zu anderen Personen erkennen<br />

lassen würden. Die zeitliche Differenzierung ist auch<br />

deshalb notwendig, da gegenwärtig keine ausreichend abgesicherten<br />

theoretischen Strahlenkrebs-Entstehungsmodelle<br />

existieren, die die relative Gewichtung von historischen<br />

Expositionswerten hinsichtlich des zeitabhängigen Risikos<br />

einer Erkrankung eines exponierten Organs erlauben würden.<br />

Eine genaue Expositionsquantifizierung wäre nötig, da im<br />

Niedrigdosisbereich epidemiologische Studien zudem schon<br />

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