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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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eagierende System eine Störung, bzw. Schädigung zunächst<br />

auf seiner Ebene blockiert <strong>und</strong> erst dann auf höhere<br />

Ebene weiter gibt, wenn die Störung bzw. Schädigung von<br />

dieser Ebene nicht ausreichend kompensiert oder beseitigt<br />

werden kann. So kann Schaden von der molekularen auf<br />

die zelluläre, Gewebe- bzw. Organebene, <strong>und</strong> schließlich<br />

auf Gesamtkörper-Ebene verstärkt zur ges<strong>und</strong>heitlichen Bedrohung<br />

werden. Aus dieser Darlegung ergibt sich, dass die<br />

Wahrscheinlichkeit einer bedrohlichen Ges<strong>und</strong>heitsstörung<br />

keinesfalls proportional mit dem Ausmaß eines Schadens<br />

auf der molekularen Ebene, inklusive der DNS, ansteigt,<br />

sondern dass auf jeder Ebene zunächst ein bestimmter Minimalschaden<br />

vorhanden sein muss, bevor er die Barriere<br />

der Abwehrmechanismen durchringt. Die Wahrscheinlichkeit<br />

der Überwindung einer solchen Barriere ist sicherlich auch<br />

abhängig von Art, Qualität <strong>und</strong> Quantität, die ein gegebener<br />

Anfangsschaden besitzt. Auch bei der Entstehung einer<br />

Krebserkrankung aus einer bösartig transformierten Zelle<br />

mit lokaler Vermehrung, d.h. mit klonalem Wachstum, sind<br />

die genannten Abwehrmechanismen auf zellulärer <strong>und</strong> Gewebe<br />

bzw. Organebene wesentlich über das Immunsystem<br />

wirksam. Es ist offensichtlich, dass die hier kurz angedeuteten<br />

Reaktionsmuster bei Störungen biologischer Systeme<br />

auf ihren verschiedenen Organisationsebenen für das Verständnis<br />

der akuten <strong>und</strong> späten Strahlenwirkungen <strong>und</strong> ihrer<br />

Risiken bedeutsam sind.<br />

Stochastische Strahlenwirkungen<br />

Die Unterscheidung zwischen so genannten stochastischen<br />

<strong>und</strong> deterministischen Wirkungen von ionisierenden Strahlen<br />

bedarf einer gr<strong>und</strong>sätzlichen Erläuterung. Stochastisch<br />

werden allgemein solche Schäden genannt, welche durch<br />

zufällige Interaktionen von durch ionisierende Strahlen erzeugten<br />

Energiepaketen mit biologisch bedeutsamen Strukturen,<br />

wie dem genetischen Material, proportional zur Zahl<br />

der Interaktionen ausgelöst werden. Folgendes Beispiel mag<br />

dies erläutern. Mit einem Beil lassen sich Kerben in einen<br />

Holzstamm von bestimmter Härte schlagen. Die Tiefe der<br />

Kerbe hängt von der Kraft ab, mit der das Beil auf das Holz<br />

trifft. Jedoch ist eine minimale Kraft nötig, um überhaupt ei-<br />

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