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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Die Strahlenexposition des Menschen beim Vorbeiziehen<br />

einer radioaktiven Wolke wird stark reduziert, wenn sich der<br />

Mensch in einem Gebäude aufhält. Je nach Gebäudeausmaßen,<br />

Wandstärken <strong>und</strong> Baumaterial kann die Bestrahlung<br />

im Gebäude einen Faktor 2 bis 20 niedriger sein als beim<br />

Aufenthalt im Freien, beim Aufenthalt im Keller bei großen<br />

Gebäuden kann der Reduktionsfaktor sogar bis in die Größenordnung<br />

von 1.000 gehen!<br />

- Strahlung von abgelagerten Nukliden<br />

Die Bestrahlung durch die in der Atmosphäre vorbeiziehenden<br />

Radionuklide stellt lediglich eine relativ kurzzeitige<br />

Strahlenquelle dar. Dagegen können die am Boden <strong>und</strong> auf<br />

anderen Oberflächen in der Umgebung des Menschen (z. B.<br />

Bäume, Hausdächer) deponierten Radionuklide als eine<br />

sehr lang anhaltende Strahlenquelle wirken. Deswegen<br />

kann dieser Expositionspfad einen relativ großen Beitrag zur<br />

gesamten Strahlenexposition liefern. So stammt der größte<br />

Teil der Strahlenexposition, den ein Mensch in Deutschland<br />

langfristig durch die Ablagerung radioaktiver Stoffe vom Reaktorunfall<br />

in Tschernobyl bekommt, von den am Boden abgelagerten<br />

Radionukliden, vor allem vom Cs-137.<br />

Auch hier spielen Alpha- <strong>und</strong> Beta-Strahlung eine unwesentliche<br />

Rolle, in erster Linie ist hier die Gammastrahlung maßgebend. Wegen<br />

der großen Reichweite der Gammastrahlung trägt hier die gesamte<br />

Umgebung bis zu mehreren 10 Metern Abstand zur Bestrahlung<br />

bei: wenn man sich auf einer ebenen Wiese aufhält, die<br />

gleichmäßig mit Cs-137 kontaminiert worden ist, dann stammt r<strong>und</strong><br />

die Hälfte der auf einen wirkenden Strahlung aus Bereichen, die<br />

mehr als 7 m entfernt sind, <strong>und</strong> r<strong>und</strong> ein Viertel stammt aus Bereichen,<br />

die mehr als 25 m entfernt sind (Zähringer <strong>und</strong> Pfister 1998)!<br />

Radioaktive Edelgase werden nicht am Boden abgelagert,<br />

spielen deswegen bei diesem Expositionspfad keine Rolle.<br />

Auch bei der Strahlenexposition durch am Boden abgelagerte<br />

Radionuklide ergibt sich eine starke Reduktion der Bestrahlung,<br />

wenn man sich in Gebäuden aufhält. So verringert<br />

sich beispielsweise die Dosisleistung nach einer Deposition<br />

von Cs-137 in Gebäuden gegenüber einem Aufenthalt<br />

im Freien um den Faktor 2 bis 100, im Keller sogar bis zum<br />

Faktor 500 (Jacob 1991).<br />

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