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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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in einer Strahlenklinik bei nicht sorgfältiger Abschirmung des involvierten<br />

Personals.<br />

Die oben besprochenen Gegebenheiten bei durch Strahlen induzierter<br />

zellulärer Schädigung erläutern, dass Strahleneinwirkung<br />

stets über die Strahleneinfangereignisse abläuft, die mikroskopisch<br />

kleine Energiepakete entlang von geladenen Teilchen<br />

deponieren, wie von Elektronen oder Alpha-Teilchen in Abb. 3<br />

zu sehen ist. Wird eine bestimmte Dosis über einen längeren<br />

Zeitraum absorbiert, treten somit die individuellen Energiepakete<br />

über die gesamte Expositionszeit verstreut auf, wodurch sich<br />

die einzelnen Treffer dosisabhängig unterschiedlich häufig in einem<br />

bestimmten mikroskopischen Gewebeteil, wie in einzelnen<br />

Zellen, ereignen. Der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinander<br />

folgenden Treffern von Energiepaketen in einem definierten<br />

Gewebeteil, wie im Bereiche einzelner Zellen, bestimmt die<br />

Zeit, welche eine Zelle zur vollen Reparatur oder Wiederherstellung<br />

ihres Funktionsgleichgewichtes zur Verfügung hat. Ist der<br />

zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Treffern<br />

kürzer als eine Zelle zur optimalen Reparatur <strong>und</strong> Wiederherstellung<br />

ihrer Funktion braucht, kann die Initialstörung oder<br />

Schädigung durch den zweiten Treffer erheblich verstärkt werden.<br />

Ist andererseits der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinander<br />

folgenden Treffern größer als die optimale Reparatur<strong>und</strong><br />

Wiederherstellungszeit, kann die Reparaturkapazität der<br />

Zellen voll genutzt werden. Hiernach verbleibende Schäden akkumulieren<br />

im Laufe der Zeit in langlebigen Zellen <strong>und</strong> deren<br />

Nachkommen.<br />

Wie oben bereits angedeutet, bringt eine Exposition mit 100 KeV<br />

<strong>Röntgenstrahlen</strong> bei einer Dosis von 1 mGy etwa ein Energiepaket<br />

von im Mittel 6 KeV pro ng exponierten Gewebes, d.h.<br />

etwa pro Zelle. Wird die Dosis über ein Jahr hinweg kontinuierlich<br />

dem Ganzkörper verabreicht, wird im Mittel jede Zelle im<br />

Körper in diesem Jahr einmal mit 1 mGy bestrahlt: So erhält hier<br />

an jedem Tag eine von annähernd 365 Zellen eine Dosis von<br />

zirka 1 mGy. Dieses Szenario entspricht in etwa dem der Exposition<br />

bei einer niedrigen natürlichen Hintergr<strong>und</strong>strahlung. Im<br />

Hinblick auf die Signalvernetzung der Zellen <strong>und</strong> Gewebe lokal<br />

wie im ganzen Organismus sind bei der chronischen Strahlenbelastung<br />

die pro Zeit auftretenden Häufigkeiten von Strahleneinfangereignissen<br />

mit ihren Energiepaketen in Zellen, bzw.<br />

Gruppen von Zellen im Gewebe, sowohl hinsichtlich der DNS-<br />

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