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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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vereinzelten Pionierleistungen folgte im Jahr 1934 die Entdeckung<br />

der künstlichen Radionuklide Stickstoff-13 <strong>und</strong><br />

Phosphor-30 durch Madame I. Curie <strong>und</strong> ihren Mann, J. F.<br />

Joliot. Dadurch wurde eine größere Anwendung der Radionuklide<br />

als Indikatoren für Stoffwechseluntersuchungen<br />

überhaupt erst möglich. Sehr bald wurden auch weitere<br />

künstlich hergestellte Radionuklide entdeckt. So erzeugte<br />

noch im selben Jahr 1934 E. Fermi radioaktives Iod, das<br />

biologisch deswegen interessant ist, weil die Schilddrüse als<br />

einziges Organ eine relativ große Menge Iod benötigt, <strong>und</strong><br />

zwar für die Synthese der Schilddrüsenhormone. 1935 berichtete<br />

v. Hevesy über seine Experimente mit radioaktivem<br />

Phosphor (Phosphor-32) an Ratten <strong>und</strong> konnte feststellen,<br />

dass der im Körper vorkommende Phosphor in den einzelnen<br />

Organen einen unterschiedlichen Umsatz hat, der in<br />

bösartigen Tumoren relativ hoch ist. Schon 1937 begann in<br />

Boston eine interdisziplinäre Gruppe mit dem Arzt S. Hertz<br />

<strong>und</strong> den Physikern A. Roberts <strong>und</strong> R. D. Evans radioaktives<br />

Iod (Iod-128) als Indikator der Schilddrüsenfunktion bei Kaninchen<br />

auszuprobieren. Die Gr<strong>und</strong>lage der Schilddrüsendiagnostik<br />

mit radioaktivem Iod wurde 1938 von diesen Forschern<br />

veröffentlicht.<br />

Nach dem zweiten Weltkrieg konnte der von E. Fermi am<br />

2.12.1942 in Betrieb genommene Kernreaktor in Chicago<br />

als große Neutronenquelle für die Großproduktion von vielen<br />

verschiedenen Radionukliden eingesetzt werden, womit<br />

der Weg für den allgemeinen klinischen Einsatz dieser Indikatortechnik<br />

freigemacht wurde. Das erste Angebot zum<br />

Verkauf von Radionukliden wurde am 14.6.1946 in der Zeitschrift<br />

„Science" bekannt gegeben.<br />

- Radionuklide in der Diagnostik<br />

Voraussetzung für die Anwendung von Radionukliden in der<br />

medizinischen Diagnostik ist, dass die von diesen Radionukliden<br />

ausgehende Strahlung den Organismus der Patienten<br />

durchdringen <strong>und</strong> von außen gemessen werden kann. Hierfür<br />

eignen sich nur Radionuklide mit einer höheren Reichweite der<br />

Strahlung, der Gammastrahlung.<br />

Die erweiterte Anwendung von Radionukliden in der medizinischen<br />

Diagnostik setzte die Entwicklung von Strahlennachweisgeräten<br />

voraus, welche auch in der Lage sein mussten, die<br />

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