29.12.2012 Aufrufe

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

en <strong>und</strong> Funktionen berücksichtigt werden. Auch in diesem<br />

Zusammenhang sind Strahlenwirkungen dosis- <strong>und</strong> zeitabhängig<br />

zu betrachten, wie bereits oben erwähnt wurde. Sowohl<br />

die so genannten Bystander Effekte, die meist lokal im<br />

Gewebe berücksichtigt werden, als auch entferntere Einwirkungen<br />

auf das Funktionsgleichgewicht des Gesamtsystems<br />

können bedeutsam sein. Funktionsgleichgewicht, auch als<br />

Homöostase bezeichnet, besteht innerhalb von Zellen, zwischen<br />

den Zellen <strong>und</strong> den verschiedenen Geweben <strong>und</strong> Organen<br />

des Körpers <strong>und</strong> wird über die zwischen diesen allen<br />

wirkenden Signalvernetzungen aufrecht erhalten. Die vielfältigen<br />

hier involvierten biochemischen Mechanismen sind wie<br />

alle Zellfunktionen letztlich unter genetischer Kontrolle <strong>und</strong><br />

hängen auch vom individuellen Alter, von der Lebensweise<br />

<strong>und</strong> von Umwelteinflüssen ab.<br />

Bystander Effekte<br />

Im Laufe des letzten Jahrzehntes haben zahlreiche Experimente<br />

deutlich gemacht, dass bestrahlte Zellen im Verband<br />

mit anderen Zellen entweder in Kultur oder auch im intakten<br />

Organismus kurz nach Bestrahlung, innerhalb von St<strong>und</strong>en,<br />

Substanzen ausscheiden können, die nicht-bestrahlte Zellen<br />

in der Nachbarschaft der bestrahlten Zellen beeinflussen<br />

können. Bei diesen Vorgängen spielen direkte Zellkontakte<br />

sowie auch außerhalb der Zellen diff<strong>und</strong>ierende Substanzen<br />

eine Rolle, deren chemisch-biochemische Natur gegenwärtig<br />

intensiv erforscht wird. Diese in nicht-bestrahlten Zellen<br />

erscheinenden aber von bestrahlten Zellen ausgelösten Wirkungen<br />

werden Bystander Effekte genannt. Abb. 2.9 zeigt<br />

schematisch die von einer bestrahlten Zelle ausgelösten<br />

Wirkungsrichtungen.<br />

Bei der Auswertung von Verteilung <strong>und</strong> Häufigkeit von DNS-<br />

Schäden <strong>und</strong> Zelltod in Kulturen, in denen einzelne Zellen<br />

gezielt mit unterschiedlichen Dosen bestrahlt wurden, zeigte<br />

sich, dass Bystander Effekte bei kleinen Dosen von etwa<br />

1 mGy kaum erkennbar sind, danach ansteigen bis zu einem<br />

Plateau der Wirkung bei etwa 0.1-0.2 Gy. Bei �-Strahlen<br />

wurde das Wirkungsplateau bei etwa 2 Teilchen in der<br />

den Effekt auslösenden Zelle erreicht. Solche Bystander Effekte<br />

sind nicht nur in der Lage, in nicht bestrahlten Zellen<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!