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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Alpha- <strong>und</strong> Betastrahlung sind relativ leicht abzuschirmen<br />

(Alphastrahlung: Blatt Papier, Betastrahlung: einige cm Plexiglas,<br />

vgl. Kapitel 1.2). Prinzipiell kann zur Abschirmung jedes<br />

Material verwendet werden, solange es nur genügend<br />

dick ist. Bei der Abbremsung von geladenen Teilchen (�, ß)<br />

in Materie entsteht allerdings Bremsstrahlung. Gerade bei<br />

Betastrahlung darf die Bremsstrahlung nicht vernachlässigt<br />

werden. Die Intensität der Bremsstrahlung nimmt annähernd<br />

proportional mit der Kernladungszahl Z des Abschirmmaterials<br />

zu. Idealerweise sollte die Abschirmung von Betastrahlung<br />

daher aus zwei Komponenten bestehen: die erste<br />

Schicht aus einem niedrig Z Material (z. B. Plexiglas) zur<br />

vollständigen Abschirmung der Betateilchen, die zweite<br />

Schicht aus einem hoch Z Material (z. B. Blei oder Wolfram)<br />

zur Abschirmung der entstandenen Bremsstrahlung.<br />

Zur Abschirmung von Gamma- <strong>und</strong> Röntgenstrahlung ist ein<br />

Material von hoher Dichter <strong>und</strong> hoher Ordnungszahl am<br />

besten geeignet. Gängige Materialien sind Blei, Wolfram<br />

oder Schwerbeton. Neuere Untersuchungen zeigen, dass<br />

unter gewissen Voraussetzungen auch körniger Gips geeignet<br />

ist. Das Spektrum der benötigten Abschirmdicken reicht<br />

je nach Energie <strong>und</strong> Intensität der Strahlung von einigen<br />

Zehntel Millimetern Blei in Röntgenschürzen in der Medizin<br />

über Zentimetern bei typischen Radionukliden in der Nuklearmedizin<br />

(I-131, F-18) bis zu Meter dicken Betonwänden in<br />

Kernreaktoren oder Teilchenbeschleunigern. Bei letztern<br />

beiden handelt es sich allerdings auch um eine Kombination<br />

aus Neutronen- <strong>und</strong> Gammastrahlung bzw. Protonen- <strong>und</strong><br />

Gammastrahlung.<br />

Die dritte Verhaltensregel ist die Minimierung der Aufenthaltszeit<br />

im Strahlungsfeld. Die Dosisreduktion durch diese<br />

Vorsichtsmaßnahme ist leicht einzusehen. Die Halbierung<br />

der Expositionszeit halbiert ebenfalls die absorbierte Dosis.<br />

Eine einfache Maßnahme hierzu ist die gute Vorbereitung<br />

jeglicher Arbeiten in Strahlungsfeldern. Die Arbeitszeit selber,<br />

z. B. Reparaturmaßnahmen oder radiochemische Analysen<br />

oder Synthesen, kann nur in den seltensten Fällen<br />

verkürzt werden. Allerdings sollten Verzögerungen durch<br />

das Beschaffen benötigter Werkzeuge <strong>und</strong> Hilfsmittel vermieden<br />

werden.<br />

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