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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Man kann dies näherungsweise durch Halbwertszeiten beschreiben,<br />

d.h. durch Angabe des Zeitraums, in dem die Hälfte des deponierten<br />

Stoffes wegtransportiert wird. Diese Halbwertszeiten<br />

können z. B. bei Fenstern (glatte, vertikale Fläche) in der Größenordnung<br />

von Tagen, bei rauen Dächern dagegen in der Größenordnung<br />

von Jahren liegen.<br />

Insbesondere in städtischen Umgebungen spielt dieses so<br />

genannte „Abwittern“ eine große Rolle; es führt im Laufe der<br />

Zeit zu einer ganz anderen räumlichen Verteilung der radioaktiven<br />

Stoffe im Vergleich zur Situation unmittelbar nach<br />

der Deposition. Durch ein Einspülen in die Kanalisation können<br />

sich so manche Stoffe im Klärschlamm anreichern.<br />

Nach einer Deposition auf den Erdboden verbleiben die<br />

Stoffe dagegen meist relativ lange am gleichen Ort. Durch<br />

das Regenwasser können sie zwar etwas in den Boden ein-<br />

gewaschen werden, doch aufgr<strong>und</strong> von Bindungen an Bodenpartikel<br />

geht dies meist langsam vor sich.<br />

So ist z. B. das radioaktive Casium-137, welches von den oberirdischen<br />

Kernwaffenversuchen zu Beginn der 1960er Jahre stammt,<br />

in den meisten Böden auch heute noch fast vollständig in den<br />

obersten Bodenschichten zu finden.<br />

- Resuspension<br />

Wenn radioaktive Stoffe auf dem Boden oder auf anderen<br />

Oberflächen abgelagert worden sind, dann können sie durch<br />

den Wind auch wieder aufgewirbelt werden <strong>und</strong> dann in der<br />

Atmosphäre weiter transportiert werden. Diesen Effekt nennt<br />

man Resuspension. Durch die Resuspension kann sich das<br />

Verteilungsmuster der radioaktiven Stoffe, das sich durch<br />

atmosphärische Ausbreitung <strong>und</strong> Depositionsprozesse im<br />

Anschluss and eine Freisetzung ergeben hat, auch langfristig<br />

noch ändern. Allerdings ist das Ausmaß der Resuspension<br />

abhängig davon, wie feucht es in einer Region ist. In<br />

Mitteleuropa z. B. spielt sie keine wesentliche Rolle, dagegen<br />

ist sie in Trockengebieten viel stärker ausgeprägt.<br />

Durch die Resuspension kann es auch längerfristig zu einer<br />

Deposition der radioaktiven Stoffe auf Pflanzenoberflächen<br />

kommen. Neben dem Aufwirbeln mit dem Wind kann hierfür<br />

auch das Hochspritzen von Wasser <strong>und</strong> Erdpartikeln (mit<br />

anhaftenden radioaktiven Stoffen) bei starkem Regen wirksam<br />

sein („Rainsplash“).<br />

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