29.12.2012 Aufrufe

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bei der technischen Nutzung der Kernenergie, besonders aus Wiederaufarbeitungsanlagen,<br />

werden auch radioaktive Edelgase in die<br />

Atmosphäre freigesetzt. Hier spielt besonders das langlebige Krypton-85<br />

(Halbwertszeit 10,8 Jahre) eine Rolle. Da es nicht abgelagert<br />

wird, reichert es sich in der Atmosphäre an: in den vergangenen<br />

20 Jahren stieg seine Konzentration in der Atmosphäre um etwa<br />

den Faktor 3 an. Für die Strahlenexposition von Mensch <strong>und</strong><br />

Umwelt spielt dieses Krypton-85 jedoch keine nennenswerte Rolle.<br />

- Nasse Deposition<br />

Wenn es während des atmosphärischen Transports von partikelgeb<strong>und</strong>enen<br />

radioaktiven Stoffen regnet, so können diese<br />

mit dem Niederschlag zum Boden transportiert werden.<br />

Bei dieser so genannten nassen Deposition können zwei<br />

Mechanismen eine Rolle spielen:<br />

� Die radioaktiven Partikel können in der Atmosphäre<br />

als Kondensationskeime für Regentröpfchen dienen<br />

<strong>und</strong> mit diesen zum Boden fallen, sobald die Tröpfchen<br />

groß genug geworden sind. Dieser Prozess<br />

wird als „Rainout“ bezeichnet.<br />

� Wenn sich die Regenwolke oberhalb der Abluftfahne<br />

mit den radioaktiven Partikeln befindet, können<br />

die aus der Regenwolke fallenden Regentropfen die<br />

Partikel „einfangen“ <strong>und</strong> mit zum Boden transportieren<br />

(„Washout“).<br />

Die nasse Deposition findet naturgemäß nur in bestimmten<br />

Situationen, nämlich wenn Niederschlag fällt, statt. Wenn sie<br />

aber erfolgt, so spielt sie eine weit wichtigere Rolle als die<br />

trockene Deposition.<br />

Dies konnte besonders deutlich in den 60-er Jahren des vergangenen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts beobachtet werden: Die durch die oberirdischen<br />

Kernwaffentests hoch in die Atmosphäre gebrachten radioaktiven<br />

Partikel wurden dort weiträumig transportiert bis sie relativ gleichmäßig<br />

in hohen Atmosphäreschichten verteilt waren. Die Deposition<br />

auf den Erdboden ging über viele Jahre vor sich. Das Ausmaß<br />

der auf den Boden deponierten Aktivität z. B. von Cäsium-137 oder<br />

Strontium-90 hing dabei in hohem Maße von der regionalen mittleren<br />

Niederschlagsmenge ab, d.h. in trockenen Gebieten waren wesentlich<br />

geringere Aktivitäten messbar als in Regionen mit hohen<br />

Niederschlägen.<br />

139

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!