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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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fangreichen Wissen über das Verhalten von Stoffen in der<br />

Umwelt, wie es mit nicht-radioaktiven Stoffen wegen des in<br />

der Regel viel höheren Messaufwands nicht erreichbar ist.<br />

Um diese Kenntnisse praktisch zur Abschätzung von Strahlenexpositionen<br />

anwenden zu können, wurden verschiedene<br />

Rechenmodelle entwickelt, welche die einzelnen Ausbreitungsprozesse<br />

durch mehr oder weniger vereinfachende<br />

Formeln beschreiben. Je nach dem Ziel der Berechnungen<br />

ist dabei die Komplexität der Modelle unterschiedlich: geht<br />

es darum, nachzuweisen, dass aus einer Freisetzung radioaktiver<br />

Stoffe eine bestimmte Strahlenexposition der Menschen<br />

nicht überschritten wird, so genügen relativ einfache<br />

Modellannahmen, welche den ungünstigsten Fall betrachten.<br />

Ein Beispiel hierfür ist die Verwaltungsvorschrift zur Ermittlung<br />

der Strahlenexposition (B<strong>und</strong>esanzeiger 1990; eine<br />

Neufassung ist in Vorbereitung), welche im Genehmigungsverfahren<br />

für kerntechnische Anlagen Anwendung findet.<br />

Wenn andererseits Berechnungen der Strahlenexpositionen<br />

in einem akuten Fall von Umweltkontaminationen durchgeführt<br />

werden sollen mit dem Ziel, eventuell nötige Schutz- <strong>und</strong><br />

Gegenmaßnahmen zu optimieren, dann muss das Rechenmodell<br />

möglichst realistische Abschätzungen machen. Hierzu<br />

muss es viele Ausbreitungs- <strong>und</strong> Transportprozesse detaillierter<br />

betrachten. Ein Beispiel hierfür ist das am GSF-Forschungszentrum<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit (früher Gesellschaft<br />

für Strahlen- <strong>und</strong> Umweltforschung) entwickelte radioökologische<br />

Rechenmodell ECOSYS (Matthies et. al. 1982,<br />

Müller u. Pröhl 1993), welches inzwischen u. a. im Entscheidungshilfesystem<br />

RODOS (Real-time, on-line decision support<br />

system, Ehrhardt et al.1997) in vielen Ländern eingesetzt wird.<br />

Ein zweiter Anstoß für die radioökologische Forschung <strong>und</strong><br />

die Entwicklung von Rechenmodellen war die großräumige<br />

radioaktive Kontamination der Umwelt durch den Reaktorunfall<br />

von Tschernobyl (1986). Durch die Vielzahl der in der<br />

Folge durchgeführten Messungen konnten die vorhandenen<br />

Rechenmodelle überprüft <strong>und</strong> weiterentwickelt werden.<br />

Ausbreitung in der Atmosphäre<br />

Werden radioaktive Stoffe in Form von sehr kleinen Partikeln<br />

oder gasförmig in die Atmosphäre freigesetzt, so kön-<br />

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