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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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aber auch von der Tierart bzw. dem Tierprodukt ab. Es ist<br />

aber auch zu bedenken, dass die Transferfaktoren keine<br />

Naturkonstanten, wie man sie aus der Physik kennt, sind. In<br />

biologischen Systemen gibt es immer natürliche Variationen,<br />

<strong>und</strong> so kann z. B. der Transferfaktor für Milch von einer Kuhrasse<br />

zur anderen verschieden sein, aber auch innerhalb einer<br />

Rasse gibt es Variabilitäten von einer Kuh zur anderen.<br />

Der Zeitraum, in dem sich bei konstanter Aktivitätszufuhr ein<br />

Gleichgewichtswert im Tierprodukt einstellt, hängt ebenfalls<br />

von vielen Faktoren ab. Während sich z. B. beim Übergang<br />

von Cäsium in die Milch bereits nach wenigen Tagen ein<br />

mehr oder weniger konstanter Wert einstellt, dauert es bei<br />

Elementen, welche sich langfristig in bestimmten Organen<br />

akkumulieren (z. B. Strontium im Knochen), viel länger.<br />

- Einfluss der Verarbeitung <strong>und</strong> Lagerung auf die<br />

Kontamination<br />

Häufig werden pflanzliche oder tierische Produkte erst eine<br />

Zeit lang gelagert <strong>und</strong>/oder verarbeitet, bevor sie als Futteroder<br />

Nahrungsmittel dienen. Dies kann den Transfer der radioaktiven<br />

Stoffe in den Nahrungsketten deutlich beeinflussen.<br />

Durch die Lagerung ergibt sich bei kurzlebigen Radionukliden<br />

durch den radioaktiven Zerfall eine Reduktion der Kontamination.<br />

So bewirkt z. B. eine Lagerung von 2 Monaten<br />

bei dem potentiell wichtigen Radionuklid Iod-131 (8 Tage<br />

Halbwertszeit) eine Reduktion der Aktivität um den Faktor<br />

180. Ein anderer Effekt der Lagerung besteht darin, dass<br />

sich die Aktivitätszufuhr zum Menschen am Ende der Nahrungskette<br />

zeitlich nach hinten verschiebt. Nach dem<br />

Tschernobyl-Unfall Ende April 1986 wurde so der maximale<br />

Körper-Gehalt an Cäsium-137 bei einer großen Probanden-<br />

Gruppe in München erst im April 1987 gemessen.<br />

Bei der Verarbeitung von Pflanzen- oder Tierprodukten zu<br />

Futter- <strong>und</strong> Nahrungsmitteln kann es in den verarbeiteten<br />

Produkten zu einer Erhöhung oder Reduktion der Aktivitätskonzentration<br />

gegenüber dem Rohprodukt kommen. Im Jahre<br />

1986 hatte Winterweizen im Raum München eine Cäsium-137-Konzentration<br />

von r<strong>und</strong> 100 Bq/kg. Nach dessen<br />

Verarbeitung in einer Mühle war im Mehl eine Kontamination<br />

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