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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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konstanten. Bei weiter ansteigender Dosis beginnt der Effekt<br />

zunehmend abzunehmen, weil die involvierten Zellen absterben<br />

<strong>und</strong> den Effekt nicht mehr zeigen können, wie dies<br />

in Abb. 2.12 zu sehen ist.<br />

Es ist unbestritten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zelle<br />

mit einer Latenzzeit von vielen Jahren eine Krebserkrankung<br />

auslöst, von der Schädigung ihrer DNS abhängt. Diese<br />

Erkenntnis <strong>und</strong> die auch experimentell bestätigte Proportionalität<br />

zwischen DNS-Schäden <strong>und</strong> der Dosis unterhalb eines bestimmten<br />

Wertes stellen die Gr<strong>und</strong>lage der Annahme, dass<br />

die Häufigkeit von Krebserkrankungen linear mit der Dosis<br />

bis zu einem bestimmten Wert ansteigt. Da die DNS-Schäden,<br />

die für eine Krebserkrankung wesentlich sind, durch Strahlen<br />

verursachte, zufällig treffende Energiepakete entstehen,<br />

bezeichnet man die durch ionisierende Strahlen bedingten<br />

Krebserkrankungen auch als stochastische Spätschäden.<br />

Wie schon im vorigen Abschnitt <strong>und</strong> unten des weiterten<br />

dargelegt ist, wird bei der Annahme der linearen Beziehung<br />

zwischen absorbierter Dosis <strong>und</strong> Krebshäufigkeit in einer<br />

exponierten Population allerdings oft übersehen, dass gerade<br />

im kleinen Dosisbereich auch solche Zell- <strong>und</strong> Gewebereaktionen<br />

auftreten, die als Antworten im Kontext des gesamten<br />

biologischen Systems auf Störungen der Homöostase<br />

zu verstehen sind. Wie bereits besprochen, wird durch<br />

den Versuch des biologischen Systems zur Wiederherstellung<br />

der Homöostase, die Weitergabe von Schäden aufsteigend<br />

zu höheren Organisationsebenen erschwert oder ganz<br />

unterb<strong>und</strong>en. Darüber hinaus tendieren diese Reaktionen<br />

vor allem bei kleinen Dosen zur Auslösung von den bereits<br />

erwähnten adaptiven Veränderungen in dem Sinne, dass<br />

das betroffene biologische System für eine bestimmte Zeit<br />

vor erneuter Attacke ähnlich wirkender toxischer Substanzen,<br />

wie z. B der im Stoffwechsel ständig gebildeten ROS,<br />

geschützt wird.<br />

Die stochastische Dosis-Effekt-Kurve in Abb. 2.12 beginnt<br />

hier konventionell mit einem linearen Ansatz (�D) <strong>und</strong> das<br />

Fragezeichen soll die in den letzten Jahren bekannt gewordene<br />

Unsicherheit im kleinen Dosisbereich betonen, worauf<br />

später noch einmal verwiesen wird. Der spätere Kurvenverlauf<br />

folgt der Gleichung �D + �D 2 .<br />

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