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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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oder Megaelektronenvolt (1 MeV = 1·10 6 eV). Das Elektronenvolt<br />

ist eine winzige Energieeinheit: 1 MeV entspricht<br />

1,6021·10 -10 Joule.<br />

Radioaktive Nuklide (Radionuklide, Radioisotope) kann<br />

man, wie bereits angedeutet, auch künstlich erzeugen. Gelingt<br />

es beispielsweise, ein zusätzliches Neutron in einen<br />

Kern einzubauen, so bildet sich ein neues Isotop des betreffenden<br />

Elements. Der dadurch in der Regel hervorgerufene<br />

Neutronenüberschuss im Kern führt dann zur Umwandlung<br />

eines Neutrons in ein Proton <strong>und</strong> zur Aussendung eines Betateilchens.<br />

Durch Neutronenbestrahlung können also stabile<br />

Isotope eines Elements in Radioisotope umgewandelt<br />

werden. Dieser als Aktivierung bezeichnete Prozess spielt<br />

bei den Strukturmaterialien von Kernreaktoren (Reaktordruckbehälter,<br />

Brennstabhüllen usw.) eine wichtige Rolle.<br />

Die leichte Aktivierbarkeit mancher Elemente durch Bestrahlung<br />

mit Neutronen nutzt man auch zur analytischen Bestimmung<br />

winzigster Mengen dieser Elemente aus (Aktivierungsanalyse).<br />

Bei der Spaltung schwerer Kerne (Uran-235, Plutonium-239)<br />

entstehen, wie schon erwähnt, ebenfalls Radionuklide, die in<br />

der Natur in der Regel nicht vorkommen. Daneben ist die<br />

Erzeugung künstlicher Radionuklide auch durch Beschuss<br />

von Atomkernen mit geladenen Teilchen, beispielsweise<br />

Protonen oder kleinen Atomkernen, mit Hilfe aufwendiger<br />

Teilchenbeschleuniger (beispielsweise Zyklotronen) möglich.<br />

Damit können auch Radioisotope mit Protonenüberschuss<br />

hergestellt werden. Analog zu den Nukliden mit<br />

Neutronenüberschuss wandelt sich hier ein Proton in ein<br />

Neutron um, bei manchen Nukliden unter Abstrahlung eines<br />

positiv geladenen Teilchens mit der Masse eines Elektrons,<br />

eines Positrons (� + ), bei anderen Nukliden fängt sich der<br />

Kern aus einer kernnahen Elektronenschale (K- oder L-<br />

Schale) ein Elektron ein, wodurch ein Proton dann zum<br />

Neutron „neutralisiert" wird (K-, L-Einfang, �). In vielen Fällen<br />

können bei einem Nuklid beide Prozesse (mit unterschiedlicher<br />

Häufigkeit) stattfinden. Es gibt sogar Nuklide,<br />

bei denen � - - <strong>und</strong> � + -Zerfall <strong>und</strong> K-Einfang nebeneinander<br />

erfolgen (Kalium-40). Reine Positronenstrahler kommen in<br />

der Natur nicht vor. Bei der Wechselwirkung mit Materie<br />

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