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Radioaktivität, Röntgenstrahlen und Gesundheit - Bayerisches ...

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Begrenzt man den betrachteten Zeitraum nach der Aufnahme,<br />

ergibt sich die beschränkte Folgedosis (englisch: dose commitment),<br />

zum Beispiel die 50-Jahre Folgedosis.<br />

Daten über anatomische Werte oder das Stoffwechselgeschehen<br />

unterliegen naturgemäß starken individuellen<br />

Schwankungen. Für die Berechnung der Strahlendosis hat<br />

die ICRP daher in ihrer Veröffentlichung Nr. 23 /ICR-75/ für einen<br />

Durchschnittsmenschen (Reference Man) Standardwerte<br />

in allen Einzelheiten festgelegt. Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieser Standardwerte<br />

ist auch die Referenzperson der deutschen Strahlenschutzverordnung<br />

definiert.<br />

Im praktischen Strahlenschutz ist es zur Ermittlung der Folgedosis<br />

aus einer Inkorporation eines radioaktiven Stoffes<br />

nicht nötig, aufwendige Rechnungen mit einem biokinetischen<br />

Modell durchzuführen. Vielmehr kann auf Dosisfaktoren<br />

zurückgegriffen werden, welche aus solchen Rechenmodellen<br />

gewonnen wurden. Diese Faktoren geben jeweils für ein<br />

bestimmtes Nuklid die aus der Inkorporation von einem Becquerel<br />

resultierende Folgedosis an. Dosisfaktoren sind getrennt<br />

für Ingestion <strong>und</strong> Inhalation <strong>und</strong> für verschiedene Altersgruppen<br />

verfügbar.<br />

Aufgenommene Radionuklide werden dann zu einer vergleichsweise<br />

hohen Strahlenexposition führen, wenn sie<br />

• eine hohe spezifische Aktivität (Becquerel pro Gramm)<br />

besitzen,<br />

• im Körper stark angereichert werden,<br />

• lange dort verweilen <strong>und</strong> schließlich noch<br />

• eine biologisch besonders wirksame Strahlung aussenden.<br />

Solche Radionuklide (beispielsweise die Alpha-Strahler Radium-226<br />

oder Plutonium-238 <strong>und</strong> -239) bezeichnet man als<br />

hoch radiotoxisch (strahlengiftig). Auf der anderen Seite gibt<br />

es auch radioaktive Stoffe, die vom Körper kaum aufgenommen<br />

werden, eine biologisch wenig wirksame Strahlung<br />

aussenden <strong>und</strong> im Falle der äußeren Strahlenexposition nur<br />

die Haut bestrahlen. Ihre Radiotoxizität ist gering (Beispiel:<br />

Krypton-85).<br />

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