01.02.2013 Aufrufe

im Reprint enthaltenen Geschichten in einer PDF - Karl-May ...

im Reprint enthaltenen Geschichten in einer PDF - Karl-May ...

im Reprint enthaltenen Geschichten in einer PDF - Karl-May ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

se<strong>in</strong>en Pitt Holbers zu nennen pflegte. Dieser antwortete trotz der Freude, welche er fühlte, <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er trockenen Weise:<br />

„Wenn Du denkst, Dick, daß ich sie sehe, so magst Du das Richtige getroffen haben.“<br />

Sie faßten unsere Hände und schüttelten sie aus Leibeskräften. Dabei rief Hammerdull<br />

weiter:<br />

„Endlich, endlich haben wir Euch!“<br />

„Endlich?“ fragte ich. „Ihr konntet doch nicht erwarten, uns jetzt schon zu treffen, weil wir<br />

Euch nach dem Agua grande bestellt haben, bis woh<strong>in</strong> man noch anderthalben Tagesritt hat.<br />

Ist Eure Sehnsucht nach uns so groß gewesen?“<br />

„Natürlich! Unendlich groß!“<br />

„Warum? Wo s<strong>in</strong>d die andern?“<br />

„Das ist es ja! Darum sehnten wir uns nach Euch, und darum hetzten wir unsere Pferde fast<br />

zu Tode. Wir müssen sofort nach dem Agua grande, um e<strong>in</strong>e tüchtige Schar Navajos zu holen.“<br />

„Wozu?“<br />

„Um die Pa-Utes zu überfallen, welche unsere Gefährten gefangen genommen haben. Fort<br />

also, fort Mesch’schurs, sonst kommen wir zu spät!“<br />

Er wollte weiterreiten. Ich griff ihm <strong>in</strong> die Zügel und sagte:<br />

„Nicht so hitzig, Dick! Vor allen D<strong>in</strong>gen müssen wir wissen, was geschehen ist. Steigt also<br />

ab, und erzählt es uns!“<br />

„Absteigen? Fällt mir nicht e<strong>in</strong>! Ich kann es Euch auch <strong>im</strong> reiten erzählen.“<br />

„Ich will es aber <strong>in</strong> Ruhe hören; Ihr wißt ja, wie ich <strong>in</strong> dieser Beziehung b<strong>in</strong>. Man kann durch<br />

Überstürzung leicht alles verderben und soll allem, was man untern<strong>im</strong>mt, die Überlegung<br />

vorangehen lassen.“<br />

„Aber wenn ke<strong>in</strong>e Zeit zum überlegen ist?!“<br />

„Ich sage Euch, daß wir Zeit genug haben. Vor allen D<strong>in</strong>gen müßt Ihr uns doch sagen, wer<br />

der Mann ist, den Ihr da bei Euch habt!“<br />

W<strong>in</strong>netou war schon abgestiegen; ich folgte ihm und setzte mich zu ihm nieder; da konnten<br />

die drei andern nichts als dasselbe thun.<br />

„Na, Pitt Holbers, altes Coon, da müssen wir also die kostbare Zeit verlieren,“ brummte<br />

Hammerdull verdrossen. „Was me<strong>in</strong>st Du dazu?“<br />

„Wenn Old Shatterhand und W<strong>in</strong>netou wollen, so wird es wohl richtig se<strong>in</strong>,“ antwortete der<br />

Gefragte.<br />

„Ob richtig oder nicht, das bleibt sich gleich; es ist die schnellste Hilfe nötig; aber da es<br />

nicht anders verlangt wird, so müssen wir uns fügen.“<br />

Sie setzten sich zu uns auf die Erde nieder. Der Unbekannte hatte mir se<strong>in</strong>e Hand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Weise zum Gruße entgegengehalten, als ob wir uns schon oft gesehen und gesprochen hätten,<br />

und ich hatte sie nur leise berührt, denn ich b<strong>in</strong> nicht gewöhnt, jemandem die Hand zu<br />

drücken, dem ich nicht die me<strong>in</strong>ige vorher angeboten habe. Als er sie dann auch W<strong>in</strong>netou<br />

h<strong>in</strong>hielt, that dieser so, als ob er diese Be- [176] wegung [Bewegung] gar nicht sähe. Der<br />

Apatsche hatte also <strong>in</strong> Beziehung auf diesen Mann ganz dasselbe Vorgefühl wie ich.<br />

„Ihr wollt wissen, wer dieser Gentleman ist,“ me<strong>in</strong>te Dick Hammerdull. „Er heißt Mr.<br />

Fletcher, ist schon seit fast drei Jahrzehnten <strong>im</strong> wilden Westen und hat sich mit vier<br />

Kameraden uns angeschlossen, um endlich e<strong>in</strong>mal W<strong>in</strong>netou und Old Shatterhand kennen zu<br />

lernen.“<br />

„Ja, Mesch’schurs, es ist wahr, was Mr. Hammerdull sagt,“ fiel da Fletcher mit wichtiger<br />

Miene e<strong>in</strong>. „Ich treibe mich nun schon gegen dreißig Jahre <strong>im</strong> Westen herum und habe es mir<br />

zur Aufgabe gemacht, diesen verd …….. Roten zu zeigen, daß sie auf unserm …….. Erdboden<br />

den Teufel zu suchen haben. Solche …….. Canaillen, wie sie s<strong>in</strong>d, soll das …….. erschlagen, und<br />

da ich hoffe, daß Ihr genau so ges<strong>in</strong>nt seid wie ich, so müßte es mit …….. zugehen, wenn die<br />

…….. Halunken nicht ihre …….. Knochen dah<strong>in</strong> tragen müßten, wo sie der Satan <strong>in</strong> …….. Mehl<br />

zerstampfen wird!“<br />

Ich erschrak förmlich über diese Ausdrucksweise. Das waren ja Worte, die ich gar nicht<br />

aussprechen und noch viel weniger schreiben kann! Jedes Wort, welches ich hier durch Punkte<br />

ersetzt habe, war e<strong>in</strong> Fluch. Acht Flüche <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er so kurzen Rede! Und dabei sah er uns an, als<br />

ob er erwarte, daß wir ganz entzückt darüber seien! Es war mir ganz <strong>im</strong> Gegenteile so, als ob<br />

ich acht Hiebe auf den Kopf erhalten hätte. Und nun wußte ich genau, wer er war, besser, als<br />

Hammerdull es mir hätte sagen können. Man hatte oft <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Gegenwart von diesem<br />

Menschen erzählt, den der Fremdeste sofort an se<strong>in</strong>en gräßlichen Ausdrücken erkennen<br />

mußte. Ja, er war e<strong>in</strong> Westmann, aber e<strong>in</strong>er der allerniedrigsten Sorte. Es gab ke<strong>in</strong>e That,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!