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im Reprint enthaltenen Geschichten in einer PDF - Karl-May ...

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aber sagen, was geschehen soll: Die Pa-Utes werden uns verfolgen, und wir locken sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Falle, aus welcher ke<strong>in</strong>er von ihnen zu entkommen vermag. [191] Dann müssen sie alles<br />

herausgeben, was sie Euch abgenommen haben. Die Krieger der Navajos warten schon auf sie,<br />

um sie gefangen zu nehmen. Wer ke<strong>in</strong> Pferd hat, muß auf dem Floße bleiben, bis wir an Ort<br />

und Stelle s<strong>in</strong>d. Der Fluß macht von hier aus e<strong>in</strong>en großen Bogen, welcher nach der Stelle<br />

führt, die von den roten Männern Sitsu-to 5 genannt wird. Er<strong>in</strong>nert sich me<strong>in</strong> Bruder<br />

Shatterhand dieser Stelle noch genau?“<br />

„Ja,“ antwortete ich. „Wenn wir jetzt von hier fortreiten, s<strong>in</strong>d wir bei Tagesanbruch dort.“<br />

„Das ist richtig. Wir, die wir auf dem Floße fahren, werden etwas später dort ankommen.<br />

Me<strong>in</strong> Bruder Shatterhand hat vier Pferde. Er mag mit Dick Hammerdull, Pitt Holbers und e<strong>in</strong>em<br />

von ihren vier Gefährten aussteigen und mit ihnen nach dem Sitsu-to reiten, um dort auf uns<br />

zu warten. Was nachher zu thun ist, wird sich dann ergeben.“<br />

Wir hatten acht Gefangene befreit, vier Gefährten von Hammerdull und Holbers und vier<br />

Kumpane des alten Fletcher. W<strong>in</strong>netou gab mir nicht ohne Absicht e<strong>in</strong>en der ersteren mit und<br />

nicht e<strong>in</strong>en der letzteren. Fletcher war ja unser Gefangener. Hammerdull wählte sich e<strong>in</strong>en<br />

se<strong>in</strong>er Freunde aus; dann stiegen wir an das Ufer, von welchem das Floß sogleich wieder<br />

abstieß. Es war <strong>im</strong>merh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Wagnis für W<strong>in</strong>netou, mit vier solchen Menschen zu fahren, wie<br />

der junge Fletcher e<strong>in</strong>er war. Nach se<strong>in</strong>en unverschämten Forderungen und se<strong>in</strong>er<br />

Ausdrucksweise zu urteilen, war auch hier der Apfel nicht weit vom Stamme gefallen.<br />

Wir verließen das Ufer und fanden trotz der Dunkelheit die Schlucht, <strong>in</strong> welcher wir unsere<br />

Pferde angebunden hatten. Es war nichts Störendes hier e<strong>in</strong>getreten. Old Curs<strong>in</strong>g-Dry hatte<br />

zwar, wie ich bemerkte, gewaltig an se<strong>in</strong>en Fesseln herumgezerrt, doch waren se<strong>in</strong>e<br />

Anstrengungen ohne den ger<strong>in</strong>gsten Erfolg gewesen. Er wurde wieder auf se<strong>in</strong> Pferd gesetzt<br />

und dort festgebunden.<br />

Der Gefährte Hammerdulls wunderte sich nicht wenig darüber, daß Fletcher sich bei uns <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er solchen Behandlung befand; er wurde mit kurzen Worten darüber aufgeklärt; dann<br />

stiegen wir auf und ritten fort, <strong>in</strong>dem wir den Fluß verließen und die freie Ebene aufsuchten,<br />

um dort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schnurgeraden L<strong>in</strong>ie den Bogen des Rio San Juan abzuschneiden. Hier gab es<br />

ke<strong>in</strong> Laubdach über uns, und wir sahen die Sterne leuchten, bei deren Sche<strong>in</strong> wir <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e<br />

falsche Richtung geraten konnten.<br />

Ich ritt, Fletchers Pferd neben mir am Zügel führend, die ganze Zeit voran und kümmerte<br />

mich nicht um das Gespräch, welches die drei andern h<strong>in</strong>ter mir nicht ausgehen ließen. Das<br />

Ereignis des letzten Abends gab ihnen Stoff genug dazu.<br />

Als der Tag graute, sahen wir von weitem den grünen Streifen, welcher den Fluß besäumte,<br />

und erreichten bald darauf das Wasser, an welchem wir abstiegen, um auf W<strong>in</strong>netou zu<br />

warten. Fletcher wurde natürlich wieder angebunden. Er hatte während des ganzen Rittes den<br />

Knebel <strong>im</strong> Munde gehabt; ich befreite ihn aus Mitleid von demselben; kaum aber hatte er die<br />

Zunge frei, so ließ er e<strong>in</strong>en solchen Schwall von Flüchen und Verwünschungen über uns los,<br />

daß ich ihn nur durch die Drohung, ihm den Knebel sofort wieder zu geben und ihn dann noch<br />

extra durchpeitschen zu lassen, zum Schweigen br<strong>in</strong>gen konnte.<br />

Wir hatten gestern aus Sicherheitsrücksichten die zweite Hälfte der Fische nicht gebraten;<br />

darum brannten wir uns jetzt e<strong>in</strong> Feuer an, um aus dem versäumten Abendmahle e<strong>in</strong><br />

Frühstück zu machen. Fletcher bekam auch se<strong>in</strong>en Theil. Während des Essens wollte<br />

Hammerdull die Fragen aussprechen, welche er bis jetzt still auf dem Herzen gehabt hatte. Ich<br />

w<strong>in</strong>kte ihm, zu schweigen, denn Fletcher durfte nichts hören. Als dieser dann gegessen hatte,<br />

bekam er den Knebel wieder und wurde samt se<strong>in</strong>em Pferde e<strong>in</strong>e genügende Strecke<br />

fortgeschafft und dort wieder festgebunden. Dann ließ sich aber der Dicke nicht länger halten,<br />

denn se<strong>in</strong>e Neugierde war zu groß, und er erkundigte sich:<br />

„Warum soll der Alte nicht hier bleiben, Mr. Shatterhand? Warum steckt Ihr ihn dort <strong>in</strong> die<br />

Büsche?“<br />

[192] „Weil se<strong>in</strong> Sohn, wenn er hier vielleicht aussteigt, ihn nicht sehen darf, denn er<br />

würde gegen uns rebellieren, während er wahrsche<strong>in</strong>lich so lange ruhig bleibt, als er nicht<br />

weiß, was wir mit se<strong>in</strong>em Vater vorhaben.“<br />

„Well; das ist klug; ich begreife es. Aber ich habe da noch hundert Fragen, die – – –“<br />

„Die Du viel besser für Dich behältst,“ unterbrach ich ihn. „Nehmt Eure Angeln, und<br />

versucht, ob es hier Fische gibt. Wenn W<strong>in</strong>netou kommt, werden er und se<strong>in</strong>e Begleiter Hunger<br />

haben. Ich will Euch während dessen kurz folgendes sagen: Die Pa-Utes werden uns natürlich<br />

5 Gelbes Wasser.

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